Zur Faschingszeit haben Krapfen Hochsaison. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat dies zum Anlass genommen, einmal mehr auf die Qualität des in Österreich seit Jahrhunderten beliebten Gebäcks zu schauen. Getestet wurden Geschmack, Marmeladeanteil, Kalorien & Co.
Das österreichische Kultgebäck gibt es zwar das ganze Jahr über, doch traditionell Hochkonjunktur haben Krapfen nach wie vor zur Faschingszeit. Auch was die Füllungsvorliebe angeht, bleibt alles beim Alten. Marmeladenkrapfen erfreuen sich nach wie vor größter Beliebtheit. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat dies zum Anlass genommen, einmal mehr auf die Qualität des in Österreich seit Jahrhunderten beliebten Gebäcks zu schauen.
So verlief der VKI-Krapfen-Test
31 Marillenkrapfen aus Bäckereien, Supermärkten, Discountern und einem Bio-Supermarkt wurden unter die Lupe genommen, darunter 6 vegane Krapfen, 5 Bio- und 3 Vollkorn-Produkte. Schwerpunkt der Bewertung lag auf der Verkostung. Des Weiteren wurden Nährwert und Zusammensetzung untersucht sowie eine Befragung der Hersteller zur Zutatenherkunft, dem Produktionsort und der Anlieferung (frisch, aufgetaut) durchgeführt.
Diese Krapfen wurden getestet:
- Aida Marillen Krapfen
- Anker Marillen Krapfen
- Aryzta Bakeries Marillenkrapfen
- Backbox Marillen Krapfen
- Backshop Marillenkrapfen
- Backstube Krapfen Marille
- Bäckerei Schwarz Marillen Krapfen
- Bäckerkrönung Marillen Krapfen
- BILLA PLUS Dinkelkrapfen
- BILLA PLUS Krapfen Marille
- Der Mann Marillen Krapfen
- Felber Marillen Krapfen
- Geier Marillen Krapfen
- Gradwohl Vollkorn Marillen Krapfen
- Gragger & Cie Marillen Krapfen
- Groissböck Marillen Krapfen
- Gutes vom Bäcker Marillenkrapfen
- Joseph Brot Bio Butter Krapfen
- Kurkonditorei Oberlaa Marillen Krapfen
- Mein Backshop Marillen Krapfen
- Öfferl Bio Marillenmarmelade
- S-Budget Marillen Krapfen
- Schedel Marillen Krapfen
- Ströck Marillen Krapfen
- Waldherr Dinkel-Marillen-Vollkorn-Biokrapfen
Diese veganen Krapfen wurden getestet:
- Anker Veganer Marillen Krapfen
- Bernd's Welt Veganer Marillenkrapfen
- Gradwohl Vollkornkrapfen vegan
- Ströck Veganer Marillen Krapfen
- Vrapfen Veganer Marillenkrapfen
- Waldherr Bio Krapfen vegan
Spitzenqualität für österreichische Krapfen
Im Gesamtergebnis konnten fast alle Produkte überzeugen, nur 4 Krapfen fielen mit einem immer noch durchschnittlichen Testurteil etwas ab. Das gute Ergebnis hatte sich schon bei der Verkostung angedeutet. Hier wurde kein Produkt schlechter als „durchschnittlich“ bewertet, 23-mal wurde das Testurteil „gut“ vergeben, ein Krapfen erreichte ein „sehr gut“. Auffällig war, dass es offensichtlich auch ohne tierische Zutaten geht: Auf den ersten drei Plätzen sind neben einem Vollkorn-Produkt auch zwei vegane Krapfen.
Verkostung
Die Verkostung war der wichtigste Testparameter und machte 45 Prozent der Gesamtnote aus. Bewertet wurden dabei Aussehen, Geruch, Konsistenz und Geschmack. Am meisten überzeugte der Marille Krapfen von Billa Plus. Er schaffte im Gruppenurteil Sensorik als einziger eine sehr gute Bewertung mit Top-Noten in den Kategorien Aussehen, Konsistenz und Geschmack.
Vollkorn und vegane Krapfen unter den Besten
Die Nase vorn, nur einen winzigen Punkt von einem sehr guten Testurteil entfernt, hat der bei Billa Plus eingekaufte vegane Marillenkrapfen von Vrapfen. Der Testsieger wiederum rangiert zwei Punkte vor dem Vollkorn Marillen Krapfen der Bäckerei Gradwohl, gefolgt von Anker (Veganer Marillen Krapfen). Nicht ganz mithalten konnten die Produkte von Felber, Gragger, Lidl und der vegane Krapfen von Waldherr, die nicht über ein durchschnittliches Testurteil hinauskamen.
Welcher Krapfen hat am wenigsten Kalorien?
Am meisten Kalorien wies mit 479 kcal der Bio Marillen Krapfen von Öfferl auf, gefolgt vom Vollkornkrapfen vegan von Gradwohl. Mit einer im Vergleich sehr guten Nährwertbeurteilung punkteten dagegen die Produkte von Penny, S-Budget, Gutes vom Bäcker, Aida, Denns, Vrapfen und der vegane Marillenkrapfen von Anker.
Welcher Krapfen hat am wenigsten Marmelade?
Der Marmeladenanteil ist im österreichischen Lebensmittelcodex festgelegt, er muss mindestens 15 Prozent betragen. Für den Test wurde jeder Krapfen abgewogen. Die Spanne lag zwischen 10 und 29 Prozent. Unter 15 Prozent blieben die Produkte Penny Bäckerkrönung (10 Prozent), Lidl Aryzta Bakeries und Denns (je 11). Am meisten Marmelade enthielten der Vollkornkrapfen von Gradwohl (22), die Produkte aus der Kurkonditorei Oberlaa und von Anker (je 23) und der Biokrapfen von Öfferl (29).
Welcher Krapfen ist der teuerste?
Der Öfferl Krapfen ist mit 3,50 Euro der teuerste im Test. Allerdings bekommt man hier eine üppige Bio-Mehlspeise aus hochwertigen Zutaten "serviert". Auch der Krapfen aus der Bäckerei Joseph ist mit 3,20 Euro vergleichsweise teuer. Auch bei diesem Produkt handelt es sich um einen Bio-Krapfen mit Wachauer Mariellenmarmelade aus Eigenproduktion und anderen hochwertigen Zutaten. Ebenfalls im Preis spiegelt sich wider, ob die Mehlspeisen in Handarbeit wie etwa bei Joseph Brot oder rein maschinell gefertigt werden.