Klein aber oho! Ein Waliser Koch hat die schärfste Chili der Welt gezüchtet.
Der Waliser Koch und Hobbygärtner Mike Smith hat in den letzten Jahren an einer ganz besonderen Schote gefeilt: Mit "Dragon's Breath" hat er eine neue Chili-Sorte gezüchtet, die alle Schärfe-Rekorde bricht. Die kleine Beere bringt es auf einen Scoville Wert von 2,4 Millionen - der Verzehr ist tödlich. Bei diesem Wert verfällt der Körper in einen anaphylaktischen Schock, also einer allergischen Extremreaktion, die in weiterer Folge zu Kreislaufversagen führt.
Mike Smiths Chilisorte ist also nicht zum Schärfen von Speisen gedacht, sondern soll in Medizin zum Einsatz kommen. Er hofft, dass man daraus ein alternatives Betäubungsmittel für Dritte-Welt-Länder entwickeln kann.
Was sind Scoville?
Im Jahr 1912 befasste sich der amerikanische Wissenschaftler Wilbur Scoville mit den feurigen Schoten. Um festzustellen, wie viel Capsaicin in den unterschiedlichen Sorten steckt, verdünnte er sie so lange mit Wasser, bis die Schärfe nicht mehr wahrnehmbar war. So entstand die Scoville-Skala. Waren zum Neutralisieren von einem Milligramm Chili, 1.000 Milliliter (1 Liter) Wasser notwendig, erhielt diese Sorte den Scoville-Wert 1.000. Die Skala reicht von herkömmlicher Gemüsepaprika (0 Scoville) über die Sorten Jalapeño (5.000 Scoville), Tabasco und Thai (beide 30.000 Scoville), Cayenne (50.000 Scoville), bis hin zu Bhut Jolokia (1 Million Scoville). Der Spitzenreiter war bisher die Sorte "Carolina Reaper", die mit 2,2 Millionen Scoville als schärfste Chili der Welt im Guinness-Buch der Rekorde steht. Die neue Sorte "Dragon's Breath" hat diesen Wert nun überschritten.