Ob auf der Pizza, im Fondue oder auf dem Brot. Käse gehört für die meisten einfach überall dazu. Wer einmal in den Gauß gekommen ist, kann nie wieder ohne ihn leben und das aus einem einfachen Grund: Käse kann süchtig machen.
Ein Leben ohne Käse? Für die meisten von uns unvorstellbar. Kein Wunder, nicht nur die Zubereitungsmöglichkeiten sind endlos, auch die Auswahl an Käse ist riesig. Doch ist es nicht nur der aromatisch-würzige Geschmack, der das Milchprodukt so unglaublich beliebt macht. Eine Studie zeigt jetzt, dass manche Käsesorten Substanzen enthalten, die mit der Wirkung von Drogen wie Heroin zu vergleichen sind und süchtig machen können.
Käse hat eine ähnliche Suchtwirkung wie Heroin
Der Grund für die Abhängigkeit ist der im Milchprodukt enthaltene Stoff Casomorphin. Er wird gebildet, wenn das Milchprotein Kasein im Magen verdaut wird. Anschließend stimuliert es die Rezeptoren im Hirn, Dopamin wird ausgeschüttet und ein körperliches Wohlgefühl entsteht. Casomorphin wirkt ähnlich wie Morphin, es lindert vorhandene Schmerzen und wirkt leicht betäubend.
Casomorphin dient in der Tierwelt dazu, Neugeborene zu beruhigen und soll die Bindung zur Mutter stärken. Allerdings ist die schmerzlindernde Wirkung so gering, dass Käse nicht als Kopfschmerzkiller eingesetzt werden kann. Milch selbst ist weniger das Problem. Sie enthält nur ganz geringe Mengen Casein. Weil aber für die Herstellung von einem Kilo Käse oft mehr als die zehnfache Menge Milch benötigt werden, ist die Konzentration des suchtauslösenden Stoff Casomorphin darin besonders hoch.
Dieser Käse macht besonders süchtig
Besonders suchtauslösend ist laut Studie vor allem der sogenannte Analog-Käse – also schlecht verarbeiteter Käse aus der Massenproduktion, da in diesen Käseprodukten zusätzlich raffinierte Kohlenhydrate und Fette enthalten sind, die ein suchtähnliches Essverhalten herbeiführen können. Dieser Käse, der in Scheiben in den Supermarkt-Regalen liegt, wird auch oft als "Plastik-Käse" bezeichnet. Dazu zählt Cheddar, der die höchste Konzentration an dem Protein hat und damit den größten Suchtfaktor in der Käseabteilung auslöst.
Der richtige Käse macht den Unterschied
Die genannten wissenschaftlichen Erkenntnisse bedeuten nicht, dass Sie nie wieder Käse essen sollten. Allerdings lässt sich das Suchtpotenzial reduzieren, indem man stark verarbeitete Käsesorten und -produkte meidet. Wie immer gilt auch hier die Faustregel: Die Dosis macht das Gift und wenige Gramm Käse am Tag machen nicht gleich „süchtig“ – vielmehr müsste man besonders viel Käse verzehren, damit sich das Suchtpotenzial bemerkbar macht. Außerdem sollten weniger industrielle Massenkäseprodukte gekauft werden, sondern nur Käse aus hochwertiger Erzeugung mit einem besonderen Augenmerk auf das Wohl der Tiere