Meisterhafte Gin Mixes

Die Gin-Cocktails des Bar-Profis

08.03.2019

COOKING sprach mit dem Urgestein der Wiener Barszene, Keita, der uns auch gleich drei Gin-Cocktails aus dem Stand kreierte...

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© Wolak
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Geht’s ums Cocktail-Mixen, gibt es wohl keinen, der die Wiener besser kennt als Djibril Keita. Seit 30 Jahren shakt und rührt Keita für seine Wiener Klientel. In den 80er-Jahren sorgte er für Aufsehen mit „Der Bar“, in der die Kunstszene sich liebend gerne auf lange Nächte und Keitas unvergleichliche Martinis niederließ, dann lebte der im Senegal geborene Bartender seine Leidenschaft im „First Floor“ aus, bis er 1999 seine endgültige Heimat in der „Silver Bar“ des Hotels Triest fand, wo ihn internationale Größen wie Robbie Williams, Whitney Houston und die Mitglieder von Coldplay mehr als schätzen lernten. Robbie Williams war so angetan von den Mixkünsten Keitas, dass er hinter der Bühne die Bar nachbauen ließ, damit sein Lieblingsbarchef sich wie zu Hause fühlte. Im Gegenzug unterhielt er die Gäste der „Silver Bar“ dann den restlichen Abend mit seinen DJ-Künsten.

© Wolfgang Wolak

Grand Seigneur der Bar. Für seine Verdienste um die Wiener Cocktail-Kultur ist Monsieur Keita mit dem Silbernen Ehrenzeichen der Stadt Wien ausgezeichnet worden.

Mix-Master. Über 30 Jahre Erfahrung haben aus Keita, von der Stadt Wien mit dem Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Cocktail-Kultur ausgezeichnet, auch einen echten Könner seines Metiers gemacht. Messbecher kommen ihm nicht hinter die Budel. Der Gin für die Cocktails wird mit elegantem Schwung und erstaunlicher Präzision, was die Menge angeht, in den Shaker gegossen, ebenso die restlichen Zutaten. Während er beim Mixen auf eher klassischen Gin setzt, bietet die Barkarte eine Unzahl internationaler und nationaler Produkte an. Je nachdem, wie viele Botanicals den Gin aromatisieren, rät er eher zum puren Genuss. Und auch, was das Tonic angeht, hat der Barchef der „Silver Bar“ seine Präferenzen. „Wenig Zucker im Tonic“, so Keita, „macht ein Gin Tonic zwar herber, aber umso erfrischender.“

Cooking Choice

© Wolfgang Wolak

Zutaten
20 ml Gin
10 ml Cointreau
20 ml Chambord
10 ml Limettensaft
30 ml Soda
Eis
Je eine schmale Spalte Orange und Limette als Dekoration
Werkzeug: Mixbecher
Weinglas

Zubereitung  
1. Den Shaker mit Eis anfüllen. Gin, Cointreau, Chambord (Himbeerlikör) und ­Limettensaft über das Eis gießen und den Mixbecher kräftig schütteln.
2. Das Weinglas ca. zu ­einem Drittel mit Eis befüllen. Den Mix aus dem Shaker durch ein Sieb in das Weinglas gießen und das Ganze mit ca. 3 cl Soda auffüllen (auf keinen Fall mehr Soda nehmen, da der Drink sonst zu sehr an Geschmack verliert).
3. Mit der Orangen- und ­Limettenspalte dekorieren und sofort servieren.


For the Ladies

© Wolfgang Wolak

Zutaten
20 ml Gin
10 ml Wodka
20 ml Mangosirup
20 ml Ananassirup
20 ml Orangensirup
1 Spritzer frischer Limettensaft
1 Maraschinokirsche
1 Limettenspalte als Dekoration
Werkzeug: Cocktailshaker
Martiniglas

Zubereitung  
1. Den Cocktailshaker mit Eis befüllen. Den Gin, den Wodka und die Sirups sowie den frisch gepressten Limettensaft über das Eis einfüllen, verschließen und kurz, aber kräftig shaken.
2. Maraschinokirsche in ein Martiniglas legen und einige Eiswürfel hinzufügen. Den Shaker aufschrauben und den Cocktailmix durch ein Sieb in das Glas gießen.  
3. Die Limette ans Glas ­stecken. Servieren.


Gangster’s Delight

© Wolfgang Wolak

Zutaten
40 ml Gin
20 ml Drambuie
Eis
Eine Limettenzeste als
Dekoration
Werkzeug: ein großes Glas zum Rühren
Tumbler

Zubereitung  
1. Das große Glas mit Eis befüllen. Den Gin und den Drambuie nacheinander über das Eis gleiten lassen und das ganze mit einem Stäbchen gründlich umrühren.
2. In den Tumbler einige Eiswürfel füllen, den Mix so rasch wie möglich darüber gießen.
3. Mit dem Sparschäler eine schöne Zeste von der Limette schneiden, damit den Glasrand entlang fahren, die Zeste ein wenig zusammendrehen und in den Drink legen. Servieren.


Gin-Knowhow

 

Dry Gin. Hier gelten lockere Regeln. Zugesetzt werden dürfen natürliche oder naturähnliche Zutaten, aber auch Farbstoffe. Der Zeitpunkt der Beigabe ist nicht festgelegt, wodurch Spielraum für die Entwicklung der Aromen und des Charakters entsteht. Allerdings muss der Gin trocken bleiben. Nachsüßen ist nicht gestattet.

London Dry Gin.
Als Basis für diese Variante dient pflanzlicher Alkohol mit mindestens 37,5 Prozent Alkoholgehalt. Aromatisiert wird ausnahmslos mit ­natürlichen Zutaten, die alle bereits während der Destillation beigefügt werden.

American Gin.
In den USA darf Gin durch Destillation von Maische, erneuter Destillation oder Mischen mit Neutralalkohol unter Verwendung von Wacholderbeeren und anderen Aromastoffen bzw. -extrakten hergestellt werden. Das Hautaugenmerk beim Aroma muss allerdings beim Wacholder liegen.

Sloe Gin. Eigentlich ist der Sloe Gin ein Likör, der weniger Alkohol, mehr Zucker und eine rötliche Färbung aufweist. Letztere stammt von den Schlehenbeeren, die nicht während der Destillation hinzugefügt, sondern mit Zucker im fertigen Gin eingelegt werden.

Genever. Die „Urform“ des Gins wird aus Ehylalkohol bzw. Getreidedestillat hergestellt und mit Wacholderbeeren aromatisiert, wobei der Wacholder geschmacklich nicht vorherrschen muss.

Destillierter Gin. Hier ist bei der Herstellung erneute Destillation von Ethylalkohol mit zugelassenen natürlichen oder auch künstlichen Aromastoffen und -extrakten erlaubt. Auch nach der Destillation ist die Beigabe von Farbe und Zucker noch erlaubt.

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