Sie lebt völlig isoliert
100-jährige Nicht-Geimpfte muss in Italien Strafe zahlen
18.11.2022Die Frau lebt auf Sardinien völlig isoliert, dennoch muss sie jetzt Strafe zahlen.
Eine 100-jährige Italienerin, die allein in einem Haus am Land im Süden Sardiniens lebt, ist bestraft worden, weil sie sich nicht den drei Corona-Impfungen unterzogen hat. Die Frau muss 100 Euro-Strafe zahlen, da eine Impfpflicht für Italiener im Alter von über 50 Jahren gilt. Da die Frau vollkommen isoliert lebe und niemanden anstecken könne, reichte ihr Sohn Berufung gegen die Strafe ein, berichtete die lokale Tageszeitung "L ́Unione Sarda".
"Meine Mutter hat sich in ihrem Leben immer an alle Regeln gehalten. Wir sprechen hier von einer Hundertjährigen, die seit 2018 das Haus nicht mehr verlassen hat. Wir hielten es für das Beste, sie nicht zu impfen, gerade weil sie, abgesehen von ihrem Alter, in der Natur lebt und mit niemandem außer uns Kindern und der Betreuerin in Kontakt kommt", betonte der Sohn.
Die Beschwerde wurde bereits an den Gesundheitsdienst der sardischen Hauptstadt Cagliari weitergeleitet. Darin berichtete die Frau, dass ihr die geltenden Vorschriften gegen die Pandemie nicht bekannt gewesen seien und dass sie seit 2018 ihr Haus nicht verlasse. Sie sei nicht am Corona-Virus erkrankt und sie habe niemanden infiziert.
Das italienische Parlament wird über die mögliche Abschaffung einer seit Jänner geltenden Corona-Impfpflicht für Italiener im Alter von über 50 Jahren entscheiden. Die Maßnahme war von der Regierung beschlossen worden, um die Impfkampagne zu beschleunigen. 100 Euro Strafe müssen die Italiener im Alter von über 50 Jahre zahlen, die sich nicht drei Corona-Impfungen unterzogen haben. Viele Impfverweigerer haben die Strafe jedoch bis jetzt nicht gezahlt.
"Die einzigen beiden Staaten, die Geldstrafen gegen Nichtgeimpfte verhängt und diese dann widerrufen haben, sind Österreich und Griechenland. Bis jetzt ist die Impfpflicht bei uns aufrecht geblieben, mal sehen, ob das Parlament Maßnahmen in diesem Sinne ergreifen wird", sagte Gesundheitsminister Orazio Schillaci.