205.000 Erkrankte und 643 Tote
Grippewelle in Österreich endlich beendet
09.04.2020Trotz zweiwöchiger Verspätung ist die Grippewelle laut Anschober vorbei. Warum das gerade während der Corona-Krise so wichtig ist.
Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat die Grippewelle in Österreich am Donnerstag für beendet erklärt. Die Fallzahlen hätten sich von 112.000 vor zwei Wochen über 59.000 in der vergangenen Woche drastisch verringert, aktuell gebe es keine mehr. "Die Grippe und grippeähnliche Erkrankungen sind nur mehr in einem statistisch nicht mehr signifikanten Ausmaß aufgetreten", sagte Anschober.
Die Grippewelle mit bis zu 205.000 Erkrankten (Grippe und grippeähnliche Symptome) sei beim Vorgehen gegen die Corona-Krise in doppelter Hinsicht ein großes Problem gewesen. "Die Symptome sind einerseits sehr ähnlich und die schweren Grippeerkrankungen haben andererseits auch große Kapazitäten in Gesundheitssystem beansprucht", erklärte Anschober.
Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) rechnet für die diesjährige Grippewelle mit weniger Todesfällen als in den Vorjahren. Derzeitige Berechnungen liegen bei 643 Verstorbenen in der heurigen Saison.
Zahl der Spitalspatienten stabil
Die Zahl der Covid-19-Spitalspatienten in Österreich ist am Donnerstag (10.30 Uhr) stabil bei 1.086 Personen gelegen. Davon mussten 266 intensivmedizinisch betreut werden. Am Mittwochvormittag waren es 1.096 bzw. 267 gewesen. Die Zahl der Toten stieg in knapp 24 Stunden um 22 Opfer auf 295 an. Die Regierung kündigte indes Hilfen aus einem Härtefonds für von Arbeitslosigkeit betroffene Familien an.
Anträge dafür sollen ab kommendem Mittwoch, 15. April, möglich sein, kündigten Familienministerin Christine Aschbacher (ÖVP) und Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) an. Die vom ÖGB geforderte generelle Erhöhung der Arbeitslosenunterstützung lehnen sie ab. Anschober machte aber klar, "dass es kein Abgleiten von der Arbeitslosen- in die Notstandshilfe geben wird". Demnach werden die Monate der Corona-Krise also nicht auf jene Zeit angerechnet, nach der Arbeitslose nur noch die deutlich niedrigere Notstandshilfe erhalten.