Mit weniger Milizsoldaten als angekündigt muss das Verteidigungsministerium in den Coronavirus-Einsatz ziehen: Bei 2.360 Einberufungsbefehlen tauchen nur 1.500 Männer in den Kasernen auf.
Ein Drittel jener Milizsoldaten, die jetzt einen Einberufungsbefehl erhalten haben, werden nicht an dem aktuellen Unterstützungseinsatz im Inland teilnehmen, das ist nach den ersten Stunden des Einrückungstages bereits erkennbar: Wie oe24 erfahren hat, werden nur etwa 1.500 Milizsoldaten tatsächlich am heutigen Tag in den Kasernen erscheinen. Ein Sprecher des Bundesheeres sagt dazu: "Die Situation ist regional sehr unterschiedlich. In starken Wirtschaftsräumen haben natürlich wesentlich mehr Österreicher eine Befreiung für sich erwirken können."
1.500 Mann auch für "geheime Aufgaben"
Noch zu Beginn des Einrückungstages war das Ergebnis von 300 bis 400 Verfahren offen, weil diese Anträge nicht rechtzeitig bearbeitet werden konnten. Direkt aus der Truppe erfuhr oe24: "Wir sind hier wirklich nicht viele . . ." Österreichweit müsste jetzt die 1500-Mann-Miliztruppe die offiziell geplanten und auch die noch immer geheim gehaltenen Aufgaben erfüllen: So werden die Botschaften jetzt von Milizsoldaten überwacht, auch die Grenzsicherung wird von ihnen übernommen.
Was allerdings mit dem ebenfalls angekündigten "Schutz der Infrastruktur" genau gemeint ist, wollte man im Bundesheer gegenüber oe24 nicht exakt definieren: "Es gibt Objekte, die geschützt werden müssen, über die wir nicht sprechen." Vor wem denn diese Objekte jetzt, aufgrund der Coronavirus-Krise geschützt werden müssen, wurde ebenfalls nicht verraten.