Vernünftige Politiker haben bereits mehrmals um Augenmaß bei der Durchsetzung der Anti-Corona-Regeln gebeten - das half offenbar wenig: Jetzt soll ein Wiener Obdachloser 500 € Strafe zahlen.
Er hätte am 19. April bei der Busstation Volkstheater nur kurz einen Passanten angesprochen, um von ihm eine Zigarette zu erschnorren, ist die Erklärung des Obdachlosen in seinem Einspruch gegen den knallharten Bußgeldbescheid: Er wurde von der Polizei dabei zur Rede gestellt und muss nun 500 € zahlen.
"Ich bin obdachlos und aktuell ohne Einkommen. Mir ist es nicht möglich, diese Strafe zu bezahlen", argumentiert der Wiener bei seinem Einspruch gegen diese Strafe nach § 3 Abs. 3 COVID-19-Gesetz. Falls er tatsächlich nicht bezahlt, drohen ihm zehn Stunden Haft . . .
Eine Sprecherin des Magistrats Wien hat bereits einmal gegenüber oe24 erklärt, dass die Behörde "umsichtig" und "unter Berücksichtigung aller Umstände" die COVID-Strafen behandeln wird - wir werden darüber berichten, ob dies auch bei diesem Fall tatsächlich so war.