Nun gibt es Überlegungen im medizinischen Bedarfsfall, Personen unter Quarantäne unter strengen Auflagen früher in den Dienst zurückzuholen.
In Salzburg hat sich am Donnerstag erneut gezeigt, welche massiven Folgen der Kontakt mit nur einzelnen am Coronavirus erkrankten Personen auf den Personalstand von Krankenhäusern haben kann. Am Abend teilte das Land mit, dass nun auch ein Mitarbeiter in der Christian-Doppler-Klinik positiv getestet worden ist. Zudem gab es eine Kontaktperson auf der Inneren Medizin am Uniklinikum.
Als Vorsichtsmaßnahme wurden in der Folge 45 Personen nach Hause geschickt. Damit befinden sich alleine im Uniklinikum Salzburg derzeit rund 200 Ärzte, Pflegekräfte und weitere Mitarbeiter in häuslicher Quarantäne.
Am Nachmittag war zunächst bekannt worden, dass auch auf der Intensivstation der Neurologie des Uniklinikums neun Ärzte und sieben Pfleger isoliert wurden, nach dem ein schwer verletzter Patient positiv getestet worden ist. Der Mann war zuvor auf der Intensivstation des Tauernklinikums Zell am See (Pinzgau) behandelt worden, hatte dort aber keine Symptome einer Infektion gezeigt. Aus Sicherheitsgründen wurden darauf auch in Zell am See sechs Pflegekräfte, fünf Ärzte, zwei Röntgenassistenten und eine Reinigungskraft in häusliche Quarantäne geschickt und zwei Patienten verlegt.
Bereits zuvor waren am Uniklinikum ein Narkosearzt, eine Augenärztin und eine Krankenschwester als mit dem Virus infiziert gemeldet worden. Als Folgemaßnahme mussten 60 Ärzte, 64 Pfleger und 24 weitere Mitarbeiter in Quarantäne geschickt werden. Laut dem Einsatzleiter des Corona-Stabs am Uniklinikum, Richard Greil, überlege man im medizinischen Bedarfsfall, Personen unter Quarantäne unter strengen Auflagen früher in den Dienst zurückzuholen.