Öffis bitten zur Kasse
Aktion scharf gegen Masken-Sünder
17.07.2020Weil Maskenpflicht immer öfter ignoriert wird, gehen die Öffis von Dialog zu Strafen über.
Wien. „Das Risikobewusstsein steigt wieder“, befand Gesundheitsminister Rudolf Anschober bei seiner gestrigen Pressekonferenz zu den aktuellen Corona-Zahlen (s. Story rechts). Wer allerdings dieser Tage in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, macht mit hoher Wahrscheinlichkeit die gegenteilige Erfahrung: Immer mehr Fahrgäste ignorieren die Maskenpflicht und sind in den Öffis lieber „oben ohne“ unterwegs.
Wie ÖSTERREICH diese Woche berichtete, zählten die Wiener Linien alleine im Juli über 13.000 Maskensünder. Das Verkehrsunternehmen reagierte auf die gesunkene Bereitschaft der Passagiere, Mund-Nasen-Schutz zu tragen: Seit diesem Monat wird gestraft. Höhe: 50 Euro.
60 Strafen verhängten die Wiener Linien bereits
Knapp 60 Strafen verhängten die Wiener Linien in den vergangenen zwei Wochen gegen säumige Fahrgäste, die sich uneinsichtig zeigten.
Österreichweit ziehen jetzt zahlreiche Verkehrsbetriebe nach: Ab Montag, dem 20. Juli, gibt es auch in den ÖBB sowie der Westbahn eine Aktion scharf. Zugfahren ohne Maske kostet dort künftig 40 Euro. Wer der Aufforderung des Zugpersonals nicht nachkommt und keinen MNS trägt, kann des Zuges verwiesen werden, heißt es bei den ÖBB.
In Graz, Linz sowie Kärnten zahlen Maskensünder
Eine Erhebung der Grazer Linien ergab, dass rund zehn Prozent der Fahrgäste auf den Mund-Nasen-Schutz pfeifen. Das „Oben-ohne-Fahren“ soll dort deshalb ab Montag ebenfalls 50 Euro Strafe kosten. Auch die Linzer Linien nehmen ab 20. Juli Tragepflicht in ihre Beförderungsbedingungen auf und strafen bei Nichteinhaltung mit 50 Euro. In allen Kärntner Öffis werden Maskensünder ab nächster Woche mit bis zu 50 Euro zur Kasse gebeten. Vorarlberg überlegt eine ähnliche Regelung.
Stadt Salzburg weitet jetzt Maskenpflicht aus
Die Stadt Salzburg reagiert mit Verschärfung auf die steigenden Infektionszahlen.
Salzburg. In den Amtsgebäuden Salzburgs kommt ab kommendem Montag die Maskenpflicht zurück. Die Landeshauptstadt reagiert mit der Ausweitung auf den Anstieg der Covid-19-Infektionen.
Zuletzt hatte sich die Maskenpflicht lediglich auf zwei größere Amtsgebäude mit starkem Bürgerverkehr beschränkt. Nun soll der Mund-Nasen-Schutz in sämtlichen Salzburger Amtsgebäuden wieder verpflichtend sein. Die neue Regelung gilt in gut einem Dutzend Gebäuden – etwa dem Schloss Mirabell oder dem Rathaus. Wo der Mindestabstand von einem Meter nicht eingehalten werden kann, sollen auch die Bediensteten Maske tragen.
Noch keine Notwendigkeit für Einschränkungen sieht die Gesundheitsbehörde hingegen in den städtischen Bädern. Dort könne man die Situation aktuell durch Steuerung der Besucherhöchstzahlen regeln.