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Coronavirus

Aktion scharf: Schon jetzt über 1300 Corona-Strafanzeigen

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Die Polizei greift wegen der Corona-Verstöße durch: Strafen bis 3.600 Euro drohen.

In Österreich ist die Zahl der mit Coronavirus infizierten Personen am Freitag auf über 2.300 gestiegen. Mit Stand 08.00 Uhr waren dem Gesundheitsministerium 2.388 Fälle bekannt, die offizielle Zahl der Toten macht sechs Personen aus. Italien hat indes mehr Todesfälle als China gemeldet und ist mit über 3.400 Opfern das Land mit den meisten offiziell gemeldeten Toten weltweit.

In Österreich steigt die Zahl der Infizierten weiterhin an, bei den offiziell bestätigten Todesfällen nach einer SARS-CoV-2-Infektion beträgt die Zunahme zwei im Vergleich zum Vorabend. Die aktuellen Fälle nach Bundesländern mit Stand 15.00 Uhr laut Gesundheitsministerium: Burgenland (33), Kärnten (71), Niederösterreich (355), Oberösterreich (421), Salzburg (167), Steiermark (340), Tirol (490), Vorarlberg (197) und Wien (296).

Parks Wien Polizei Wien Corona Strafe
© TZOE/Artner
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Bis zu 3.600 Euro Strafe: Schon mehr als 1300 Corona-Anzeigen

Mit teils drakonischen Strafen wird die ­Polizei nach eigener Ankündigung ab sofort gegen Verstöße gegen die Corona-Auflagen vorgehen. Freilich setzt die Exekutive weiter zunächst auf die Einsicht der Bevölkerung. Verwarnungen oder Abmahnungen werden die Regel sein. Darauf anlegen sollte man es dennoch nicht.

Verstöße gegen die Gruppenbildung beispielsweise in Parks können mit bis zu 2.180 Euro geahndet werden. Besonders teuer kann das Nichteinhalten von Betretungsverboten werden: bis zu 3.600 Euro.

Die Polizei wird bei Streifen auch stichprobenartig die Einhaltung von Quarantäne-Auflagen kontrollieren. Wer trotz verordneter Isolation erwischt wird, kann mit 1.450 Euro zur Kasse gebeten werden.

Aktion scharf: Schon jetzt über 1300 Corona-Strafanzeigen
© oe24

In Villach musste eine Friseurin 600 Euro Strafe zahlen, weil sie ihrem Kunden im Salon trotz Verbots die Haare föhnte, in Linz wurde ein Mann kräftig abkassiert, der am Hauptbahnhof unbedingt Freunde treffen wollte.

Mit der Bereitschaftseinheit wird die Wiener Polizei heute erstmals im Großeinsatz unterwegs sein. Aufgeteilt in zwei Gruppen, werden die Beamten die städtischen Parkanlagen nach Corona-Sündern absuchen. Und strafen.

Meiste Anzeigen in Wien

Bis gestern gab es laut ÖSTERREICH-Informationen insgesamt 1306 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen. Die meisten davon in Wien (600), gefolgt von Tirol (222). Im Burgenland sind es hingegen erst 5 Anzeigen. Allein Donnerstags zwischen 16 und 22 Uhr wurden in Wien 177 Personen gestraft.

Klagenfurt Wörthersee
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Auch am Wörthersee waren einige Menschen am Weg - ohne Sicherheitsabstand.

Wirbel um Ansturm auf Grünanlagen

Das herrliche Frühlingswetter hat die Leute alle guten Vorsätze über Bord werfen lassen: Trotz der Corona-Krise und eindeutiger Verhaltensregeln haben in allen Großstädten Tausende von Besuchern in den zurückliegenden Tagen die Parkanlagen, Plätze und Ausflugsziele bevölkert.

Die Polizei startete bereits am Donnerstag auf ausdrücklichen Wunsch des ÖVP-geführten Innen­ministeriums eine groß angelegte Aktion scharf gegen die „Corona-Flüchtlinge“, wollte Versammlungsverbot und Epidemiegesetz zum Schutz der Gesamtbevölkerung durchsetzen, vor allem auf den nötigen Mindestabstand einzelner Personen von mindestens einem Meter achten. Mit Lautsprechern war man beispielsweise in Wien unterwegs und wies auf die 1-Meter-Abstandsregel hin. Immerhin geht es um schwere Verstöße, die mit bis zu 3.600 Euro hohen Strafen geahndet werden können.

Hinter den ­politischen Kulissen soll am Donnerstag kräftig um die Freizügigkeit in den Parks gerungen worden sein. Offenbar waren vor ­allem die Grünen mit Gesundheitsminister Rudi Anschober dafür, die Parks in Österreich als Kompensation für drohenden Lagerkoller der Bevölkerung offen zu ­halten.

Parks Wien Polizei Wien Corona Strafe
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Auch am Wiener Donaukanal waren viele Hobby-Sportler am Weg

Anschober stellt Ultimatum: "Sonst gibt’s Konsequenzen"

Kanzler Sebastian Kurz und Innenminister Karl Nehammer hätten dagegen die Schließung bevorzugt. Beobachter rechnen jedoch damit, dass bei weiterem Fehlverhalten der Bürger damit schon sehr bald Schluss sein dürfte. Anschober setzte den Österreichern am Donnerstag ein Ultimatum: „Wenn sich die Menschen nicht an die Regeln halten, wird man das natürlich verschärfen. Das ist die logische Konsequenz.“

Verkündet wurde gestern lediglich die Schließung aller Reha­kliniken und Kuranstalten ab dem Wochenende.

Wien schließt Spielplätze, Innsbruck alle Parks

Noch aber haben die Gemeinden ein gewichtiges Wort in Sachen Verhaltensregeln in ihrem Zuständigkeitsbereich mitzureden. Und so wählte Wien einen Sonderweg im Gegensatz zu vielen anderen Städten: In der Bundeshauptstadt bleiben zwar (im Gegensatz zu Linz) die 1.000 Parks und Grünflächen geöffnet. Aber: Spielplätze, Skateranlagen oder Fußball-Käfige bleiben geschlossen. Auch die beliebten Grillplätze bleiben tabu.

Die Stadt Innsbruck preschte hingegen bereits vor: Alle städtischen Park- und Grünanlagen werden geschlossen.

Park Innsbruck
© Zeitungsfoto.at/Liebl
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Im Innsbrucker Rapoldipark wurde am Donnerstag schon fleißig kontrolliert.
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