Das sagt ÖSTERREICH
Alles machen, um Lockdown zu verhindern
02.09.2021Ein Kommentar von Politik-Expertin Isabelle Daniel.
Handeln. Nach eineinhalb Jahren Pandemie sollten eigentlich alle gelernt haben, dass es auch um den Zeitpunkt von Maßnahmen geht. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren.
Die vierte Welle nimmt in Österreich – noch vor dem Schulstart, der alles noch einmal beschleunigen wird – gefährlich an Fahrt auf. Wenn man jetzt weiter die rosarote Brille aufsetzt, wie bereits bei den Impfquoten – selbst die schlechtesten Prognosen der Regierung sahen einen weit höheren Wert als die nun 58 Prozent erreichte vollständige Durchimpfungsrate –, steuert man auf einen Lockdown zu.
Die Regierung muss alles unternehen, um genau das zu verhindern. Dazu muss man endlich auch mehr Mut zeigen.
Wo wir Impfpflicht, wo wir 1-G-Regel brauchen
Impfung. Wir haben die niedrigste Impfquote der West-EU-Staaten. Neben Maskenpflicht für Innenräume brauchen wir jetzt schleunigst eine Impfpflicht für den Gesundheitsbereich – Patienten können sich nicht aussuchen, ob sie in ein Spital müssen – und auch fürs Lehrpersonal.
Denn auch die großteils ungeimpften Schüler müssen in die Schule. Zudem brauchen wir eine 1,5-G-Regel (Geimpfte
Genesene) in der Nachtgastronomie, für Bars und größere Events.
Das sind Orte mit erhöhter Ansteckungsgefahr. Zudem sollte es schleunigst eine 3-G-Pflicht auch für Arbeitsstätten geben. Niemand ist gezwungen, sich impfen zu lassen. Aber die Geimpften haben ein Recht auf Schutz vor Impfverweigerern.