231.000 mehr Betroffene als vor einem Jahr
Arbeitslosigkeit mit 588.205 Betroffenen im April auf dem Höhepunkt
30.04.2020
231.000 mehr Betroffene als vor einem Jahr +++ Genehmigungsfähige Kurzarbeitsanträge für 1,2 Mio. Jobs +++ Mittel auf 10 Mrd. Euro aufgestockt
Die Arbeitslosigkeit hat Mitte April einen vorläufigen Höhepunkt erreicht und ist in der zweiten Monatshälfte wieder leicht zurückgegangen. Das teilte Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) am Donnerstag mit. Demnach waren am 13. April 588.205 Menschen auf Jobsuche, am 27. April dann 572.025 Menschen arbeitslos bzw. in Schulungen. Ende März waren 562.522 Menschen auf Arbeitssuche.
60 Prozent mehr als im Vorjahr
Am Höhepunkt der Arbeitslosigkeit Mitte April waren 533.606 in Arbeitslosigkeit und 54.616 in Schulung. Damit waren zu diesem Zeitpunkt um rund 231.000 Personen (gut 60 Prozent) mehr in Arbeitslosigkeit oder in Schulung als im Vorjahr.
Sämtliche Bundesländer verzeichneten mehr Arbeitslose als im Vorjahr, am stärksten war der Zuwachs in Tirol (plus 172,9 Prozent auf 45.782 Menschen). Mehr als verdoppelt hat sich die Arbeitslosigkeit in Salzburg (plus 131,7 Prozent auf 30.827) und in der Steiermark (plus 109,5 Prozent auf 65.227). In Wien gab es einen Anstieg um gut 50 Prozent auf 176.079 Personen.
Alleine im Tourismus gab es 114.000 Arbeitslose, in der Baubranche 45.000.
Kurzarbeitsanträge für 1,2 Millionen Arbeitsplätze
Am 4. Mai soll es detaillierte Zahlen für April geben - und künftig wöchentlich gemeinsam mit den Kurzarbeitszahlen auch Arbeitslosenzahlen. Das AMS werde am 15. Mai wieder Schulungen aufnehmen.
Zusätzlich dazu gibt es bereits 98.070 genehmigungsfähige Corona-Kurzarbeitsanträge für über 1,2 Millionen Arbeitsplätze. 87.107 Anträge wurden bereits genehmigt. Inklusive noch nicht genehmigungsfähiger Ansuchen lägen dem AMS 102.953 Anträge vor, teilte Aschbacher mit. Die Mittel für Kurzarbeit wurden auf 10 Mrd. Euro aufgestockt
Budget für Kurzarbeit auf 10 Millarden erhöht
Die Budgetmittel für die Finanzierung der Corona-Kurzarbeit werden von bisher 7 Mrd. Euro auf 10 Mrd. Euro aufgestockt. Das hat Finanzminister Gernot Blümel am Donnerstag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Christine Aschbacher und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (alle ÖVP) angekündigt.
Die Corona-Kurzarbeit sei ein europaweit einzigartiges Modell und diene dazu, Massenarbeitslosigkeit zu verhindern, sagte Blümel. Die Nachfrage sei sehr groß, bisher seien rund 1,2 Millionen Arbeitnehmer in Kurzarbeit, daher werde man die Mittel nun aufstocken. Bisher seien aus den verschiedenen Hilfsmaßnahmen mehr als 15 Mrd. Euro an Liquidität zur Verfügung gestellt worden, sagte Blümel.