Corona-Patienten blockieren wichtige Ressourcen in der Intensivmedizin.
Wien. Absoluter Notstand herrscht auf den Intensivstationen, zuminest im Osten des Landes. ÖSTERREICH sprach mit Thomas Staudinger, dem Chef der Intensivstation am Wiener AKH. Hier müssen seit Wochen große Operationen verschoben werden, weil Corona-Patienten Intensivbetten blockieren: „Das sind zum Beispiel Herzklappen- oder Bypass-Operationen. Da gibt es welche, die sollten möglichst rasch gemacht werden, die werden vorgereiht. Die anderen werden veschoben.“
Dramatischer Anstieg
Der Anstieg der Patienten reißt nicht ab. Offizielle Statistik von gestern: Bundesweit liegen 581 Covid-Patienten auf Intensivstationen. Das bedeutet ein Plus von knapp 8% in nur einem Tag. Die meisten – etwa 40% davon – liegen in Wien. Mediziner Staudinger erklärt die Dramatik: „Wir haben mehr als 50% der Intensivbetten für Covid-Patienten freigeräumt. Das heißt es fehlen die Hälfte der Betten für die anderen Fälle.“
Mutation verantwortlich
Eine aktuelle Auflistung der bundesweiten Intensivbelegung durch Corona-Infizierte zeigt: Die Zahl der Menschen über 65 Jahren sinkt seit Dezember um 8%, die Jüngeren nehmen aber um 7% zu (siehe Tabelle). Dafür gibt es zwei Gründe: Die Älteren sind zu einem beträchtlichen Anteil durchgeimpft und die britische Corona-Variante greift verstärkt die Jüngeren an.