Auch "Weisses Rössl" betroffen

Bereits 48 Infizierte im Wolfgangsee-Cluster

26.07.2020

Auswertung der Tests dauert aber noch an - Bekanntes Hotel "Weisses Rössl" ebenfalls betroffen

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© APA
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Der Coronavirus-Cluster im Tourismusort St. Wolfgang im oberösterreichischen Salzkammergut ist bis Sonntag (Stand 15.00 Uhr) um vier Personen auf nunmehr 48 Infizierte gewachsen. Von den bis Samstagabend durchgeführten bisher 628 Abstrichen waren zuletzt jedoch noch rund 140 Ergebnisse ausständig, teilte das Land der APA mit. Diese werden im Laufe des Abends und in den Nachtstunden erwartet.

Ob sich unter den vier neuen Fällen weitere Gäste befanden, war zunächst unklar. Von den bis Samstagabend bekannten 44 Corona-positiv getesteten Personen waren 43 Mitarbeiter im Tourismus, die meisten von ihnen Praktikanten, einer ein Gast. "Die Infektionsketten können alle nachvollzogen werden", erklärte dazu das Land. Zu den zehn bereits am Freitag betroffenen Betrieben kam am Samstag noch das bekannte Hotel "Weisses Rössl" hinzu.
 
Gleichzeitig dürften auch am Sonntag erneut zahlreiche Gäste, Einheimische und Tourismusmitarbeiter von der Möglichkeit Gebrauch gemacht haben, sich bei der Drive-In-Station des Roten Kreuzes testen zu lassen. Dem Vernehmen nach war der Andrang stark, die Wartezeit soll bis zu eine Stunde betragen haben. Insgesamt wurden am Sonntag 419 Tests durchgeführt.
 
Ob wegen der jüngsten Häufung von positiven Fällen neben der Vorverlegung der Sperrstunde in allen Gastgewerbebetrieben von St. Wolfgang weitere behördliche Schritte geplant sind, war am Sonntagabend noch offen. "Hinsichtlich weiterer Maßnahmen wird erst nach Vorliegen aller Testergebnisse entschieden", teilte das Land mit.
 
Alle erkrankten Mitarbeiter befinden sich in Heimquarantäne. Beim Vorgehen hinsichtlich der positiv getesteten Mitarbeiter als auch beim Vorgehen hinsichtlich von Gästen, egal ob positiv oder negativ, halte sich das Land Oberösterreich strickt an die Vorgaben des Bundes, hieß es gegenüber der APA. Positiv getestete Gäste dürfen nur mit den sogenannten "Covid-Taxis", also Einsatzwägen der Blaulichtorganisationen, nach Hause transportiert werden. Gilt ein Gast hingegen als Kontaktperson der Kategorie 1, kann er mit dem eigenen Pkw und einem negativen PCR-Test selbst die Heimreise antreten.
 
Die meisten der infizierten Praktikanten hielten sich mittlerweile nicht mehr im Ort auf, sondern seien bereits zu Hause, sagte auch Hans Wieser, Chef der Tourismus Wolfgangsee Gesellschaft, am Sonntag zur APA. Er berichtete zugleich von verstärkten Stornierungen von Gästen. "Nachdem Medien in Deutschland das Thema aufgegriffen haben, verzeichnen wir seit heute eine höhere Zahl an Absagen und Stornos."
 
Das Land hat zudem beschlossen, alle Gäste rückwirkend bis 15. Juli zu kontaktieren. Generell sollen Urlauber, die sich in einem der betroffenen Tourismusbetriebe aufgehalten haben, ihren Gesundheitszustand genau beobachten. Im Falle auftretender Symptome wie Kurzatmigkeit, Halsschmerzen, Entzündungen der oberen Atemwege, Fieber, bei trockenem Husten oder plötzlichem Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns sollte die Gesundheitshotline 1450 kontaktiert werden.
 
Die beiden Lokale "13er Haus" und "W3", wo einige der infizierten Praktikanten unterwegs gewesen waren, bleiben vorerst weiter geschlossen.
 
Unterdessen kritisierte die SPÖ Oberösterreich am Sonntag, dass Touristen in St. Wolfgang binnen kürzester Zeit auch ohne Symptome zum Test zugelassen werden und das Ergebnis erhalten, während Bürger im Bundesland selbst bei positiv getesteten Angehörigen der Test vorenthalten werde. SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder berichtete in einer Aussendung von der E-Mail einer Frau, die wegen eines positiven Tests in der Familie für 26 Tage zuhause in Quarantäne bleiben muss, selbst aber nicht getestet werde.
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