Paukenschlag in der Debatte um AstraZeneca. Die britische Impfkommission änderte ihre Empfehlung.
Die britische Impfkommission hat ihre Empfehlung für den AstraZeneca-Impfstoff nach einer Überprüfung geändert. Das Präparat soll künftig möglichst nur noch über 30-jährigen Erwachsenen verabreicht werden, wie die Kommission am Mittwoch mitteilte. Grund sind Berichte über seltene Fälle von Blutgerinnseln im Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Vakzin.
19 Todesfälle nach Blutgerinnseln
In Großbritannien sind nach Angaben der Arzneimittelbehörde MHRA bisher 79 Fälle von seltenen Blutgerinnseln nach Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff aufgetreten. Dabei kam es zu 19 Todesfällen. Die meisten dieser Fälle betrafen junge Menschen. Ein direkter Zusammenhang mit dem Impfstoff konnte laut Impfkommission zwar noch nicht nachgewiesen worden. Aber angesichts des geringeren Risikos für jüngere Menschen an Covid-19 zu sterben, habe man diese Abwägung getroffen, hieß es.
Oxford stoppte Impf-Studie
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hatte zuvor mitgeteilt, die Anwendung des Corona-Impfstoffes von AstraZeneca trotz der selten auftretenden Blutgerinnsel nicht einzuschränken. Der Nutzen des Wirkstoffes sei höher zu bewerten als die Risiken, so die Behörde. Die Universität Oxford hatte eine klinische Studie mit dem Astrazeneca-Impfstoff an Kindern und Jugendlichen wegen der Überprüfung vorübergehend gestoppt.