Covid-19 erschnüffeln

Bundesheer schult jetzt 'Corona-Spürhunde'

19.07.2020

Die Diensthunde des Bundesheers sollen in Zukunft Corona erschnüffeln.

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© APA
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Neben Drogenspürhunden und Kampfmittel-Spürhunden soll es künftig beim Bundesheer auch Corona-Spürhunde geben. Ziel sei es, bei Menschen mit einer Corona-Infektion die Krankheit aufzuspüren, selbst wenn die Betroffenen keine Symptome zeigen. Derzeit befindet sich ein belgischer Schäferhund des Bundesheeres im Militärhundezentrum in Kaisersteinbruch in der Testphase.
 
„Dass unsere Diensthunde verschiedene Stoffe aufspüren können, ist nichts Neues. Neben einem Kampfmittelspürhunde haben wir ebenfalls Suchtmittel-Spürhunde, die anhand des Geruches Sprengstoffe oder Suchtgifte erkennen können", so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. Nach der Testphase soll sich zeigen, ob auch die spezielle Ausbildung zum Erschnüffeln von Corona zu einem fixen Bestandteil im Militärhundezentrum wird.
 

Ausbildung mit Geruchsmolekülen

 
Die Ausbildung des Testhundes läuft, wie beispielsweise bei Kampfmittel-Spürhunden, spielerisch ab. Mit Hilfe eines Duftröhrchens („Sokks“) in denen Geruchsmoleküle eines Coronavirus enthalten sind, wird der Schäferhund auf den Geruch konditioniert: nach Auffinden des Testobjektes, wird der Militärhund sofort belohnt. Ab nächster Woche startet dann die Testphase der Covid-19-Detektion anhand von Masken.
 
 
Für die Geruchsmoleküle in den Röhrchen, die für die Ausbildung der Hunde notwendig sind, wurden Partikel aus infizierten Mund-Nasen-Schutz entnommen. Jene Masken, welche mit nächster Woche in den Einsatz kommen werden, stammen von infizierten Personen. Um die Sicherheit des Diensthundes und der Militärhundeführer in jedem Fall gewährleisten zu können, werden daher die Röhrchen sowie die Masken mit Hilfe von UV-Strahlungen behandelt und die noch vorhandenen Viren inaktiviert.
 

Testphase bis Ende Juli

 
Die Testphase für den Covid-19-Spürhund wird mit Ende Juli abgeschlossen. Im Anschluss daran beginnt die Evaluierungsphase. Danach werden weitere Schritte geprüft und eingeleitet.
 
Derzeit gibt es 166 Militärhunde, darunter größtenteils Rottweiler, Schäfer- und Labradorhunde sowie Jagdhunde. Diese werden für Aufgaben im In- und Ausland eingesetzt. Zusätzlich besitzt das Österreichischen Bundesheer 49 Haflinger und sechs Esel, sogenannte Tragtiere. Diese kommen vor allem auf unwegsamen Gelände im Gebirge zur Unterstützung der Soldaten zum Einsatz.
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