Gesundheitsministerium informierte Länder erst gestern über Drittstich.
Wien. Während Israel bereits über einer Million über 60-Jährigen den Drittstich verabreicht hat, herrscht in Österreich Chaos.
Das Gesundheitsministerium hatte im Unterschied zu Deutschland – dort hatte Gesundheitsminister Jens Spahn einfach Anfang August die dritte Impfung für vulnerable Gruppen angekündigt – bis gestern gewartet, um die Bundesländer zu informieren, dass man doch sechs Monate nach der Zweitimpfung Ältere und Immunsupprimierte neu impfen sollte.
Impfgremium entscheidet
Das Gesundheitsministerium hatte auf das Nationale Impfgremium gewartet. Da wie dort dürften Urlaube die Entscheidung verlangsamt haben. „Wir haben eine Stunde vor der Aussendung am Dienstag davon erfahren“, berichten Ländervertreter ÖSTERREICH.
Manche Bundesländer dürften sich jetzt mit der Umsetzung schwertun. Zumindest in Pflegeheimen könne es rascher gehen, heißt es.
Spitäler bereiten sich schon länger vor
Drittstiche
Beachtlich. Immerhin hatten Spitäler diese Drittimpfung bereits länger auf dem Radar und teils sogar vorbereitet.
Der Drittstich soll aber auch an alle ergehen, die mit Vektorimpfstoffen immunisiert wurden. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein wollte das ursprünglich über Hausärzte organisieren. Ein Ländervertreter: „Dann kriegen wir überhaupt kein Tempo in die Drittstiche.“ Zudem herrscht Unzufriedenheit, dass der Booster-Shot außerhalb der Herstellerempfehlungen kommen sollen. Das hätte man bereits jetzt schon machen können.