Neue Welle?

Corona: 30.000 Fälle noch im Sommer

10.06.2022

Während vergangene Woche im Sieben-Tage-Schnitt 3.020 infiziert waren, steigt der Wert nun rasant. 

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© APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Die Prognosen der Stadt Wien hatten einen starken Anstieg der Neuinfektionen -nach dem Masken-Aus im Mai - für Juni ergeben. Jetzt beginnt diese Welle. Nachdem die Corona-Fälle in der Vorwoche im Schnitt bei 3.020 lagen, sind sie gestern um rund 70 Prozent auf über 5.000 gestiegen. Doch wieso steigen die Fälle dieses Jahr so viel früher als im Sommer 2021 oder 2020?

Weitgehende Lockerung bei höheren Fallzahlen

Grundrauschen. Nachdem die Neuinfektionen im März und April dank Maßnahmen und teils Drittimpfungen stark abnahmen, prognostizierte Komplexitätsforscher Peter Klimek bereits im Mai ein Einpendeln auf 5.000 bis 6.000 Fälle. Den Sommer 2021 startete man hingegen mit rund 200 Fällen. Klimek rechnet mit einem Anstieg im Spätsommer auf 30.000 Fälle.

Maske. Dass das Aus für Masken und weniger Testen -im Bund überall bis auf Pf legeeinrichtungen und Spitäler, in Wien bleiben sie auch in Apotheken und Öffis -nicht wirkungslos bleiben würde, hatten Virologen angekündigt. Gesundheitsminister Johannes Rauch kündigt für Herbst ein Comeback der Masken an.

Impfungen. Zudem, das haben die Berechnungen von Simulationsforscher Niki Popper ergeben, ist die Immunisierung der Bevölkerung wieder gesunken. Das betrifft sowohl Geimpfte als auch Genesene. Das heißt: Wer seine Dritt-Impfung vor mehr als vier Monaten erhalten hat, hat weniger Schutz. Ähnliches gilt für jene, die sich im Februar mit Omikron infiziert hatten. Die US-Gesundheitsbehörde empfiehlt daher die vierte Impfung für alle ab 50 Jahren.

BA.5. Der jetzige Anstieg lässt sich nicht nur durch BA. 5 -diese Variante ist um 50 Prozent ansteckender als BA. 2 -erklären. Derzeit steigen auch BA.2-Fälle -und die neue Mutante ist noch nicht dominant. Sie verdoppelt sich alle 8 Tage. In Wien dürfte sie bereits kommende Woche übernehmen. Die gute Nachricht: Die Spitäler sehen derzeit noch keinen Anstieg. 

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