Die Ärztekammer Wien forderte am Donnerstag ein "breites Schutzpaket für Bevölkerung und Ordinationen" in der aktuellen Erkrankungswelle.
"Für die Bevölkerung braucht es rasch kostenlose FFP2-Masken und die Wiedereinführung einer limitierten Anzahl von kostenlosen Antigen-Tests für zu Hause, um verantwortungsvoll durch die Feiertage zu kommen", sagte Ärztekammer-Vizepräsidenten Naghme Kamaleyan-Schmied.
"Für die Ordinationen fordern wir eine Sicherstellung der Testungen auf Covid, RSV und Influenza von symptomatischen Patientinnen und Patienten in den Praxen als Kassenleistung." Das Gesundheitsministerium müsse außerdem ausreichend Influenzaimpfstoff zu Verfügungen stellen und die Verfügbarkeit von wichtigen Medikamenten garantieren. "Ich hoffe, dass nun zumindest die Paxlovid-Versorgung sichergestellt ist." Am Vortag hieß es dazu auf APA-Anfrage aus der Apothekerkammer, die Versorgung sei nun sichergestellt.
Auch werde der Ärztefunkdienst seine Tätigkeiten stark intensivieren, "um die Wiener Bevölkerung auch zu Weihnachten und Silvester medizinisch bestmöglich zu betreuen", so die Vizepräsidentin. "Ich appelliere an den Gesundheitsminister, die Ärztinnen und Ärzte bei ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen und rasch Maßnahmen zu setzen."
Rauch mahnt zur Vorsicht
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hat kurz vor Weihnachten wegen der nach wie vor sehr hohen Corona-Welle an die Bevölkerung appelliert, Vorsicht walten zu lassen. Gerade vor Treffen mit vulnerablen und älteren Personen an den Feiertagen sollte man Hygienemaßnahmen einhalten, sagte er zur APA. Die Ärztekammer forderte ein "Schutzpaket" mit gratis FFP2-Masken und gratis Antigentests. Die Virologin Dorothee von Laer riet zu Maskenpflicht in Spitälern, ebenso die WHO.
"Wenn ich meine kranke Mutter besuche, dann ziehe ich eine Maske an", nannte Rauch ein Beispiel, wo Masken sinnvoll seien. Es sei "eine Frage des Hausverstandes", so der Minister. "Wenn ältere Menschen sich in Situationen hineinbegeben, wo offensichtlich Menschen erkältet sind oder nicht genau wissen, was sie haben, wird es (das Maskentragen, Anm.) auch angezeigt sein", sagte Rauch. Und: "Natürlich macht es Sinn in Situationen, wenn etwa die U-Bahn gesteckt voll ist oder es eine Menschenansammlung gibt an einem Ort, eine Maske zu tragen."