Infizierte hatte 750 Kontakte
Corona-Alarm am Wörthersee
31.07.2020Nach St. Wolfgang gibt es jetzt im Wörthersee-Hotspot Velden einen alarmierenden Covid-Fall.
Velden. Die junge Vorarlbergerin war mit Freunden drei Tage am Wörthersee. Die Gruppe hatte ein privates Quartier gemietet. Bei der Rückkehr nach Vorarlberg fühlte sich die Frau unwohl – Corona-Symptome. Ein Test brachte die Gewissheit: positiv. „Wo sich die Urlauberin angesteckt hat, ist unklar“, so Bezirkshauptmann Bernd Riepan zu ÖSTERREICH.
Die Urlauberin war im Strandbad, aber auch in mehreren Lokalen in Velden unterwegs, auch im Casino. ÖSTERREICH-Recherchen ergaben, dass die Casino-Leitung inzwischen alle Mitarbeiter zum Covid-Test aufgefordert hat. Fest steht auch: Die Frau hatte 750 Kontakte in Velden.
Casino schickt jetzt Mitarbeiter zum Corona-Test
Alarm. Es bereits der zweite Fall am Wörthersee: Erst am Mittwoch war ein Praktikant der Klagenfurter Stadtwerke, der im Strandbad Klagenfurt als Aufsicht eingesetzt war, positiv auf Corona getestet worden. Der Praktikant und vier weitere Mitarbeiter sind inzwischen in Heim-Quarantäne. Kärntens Bädersprecher Valentin Happe fordert nun ein Maskenverbot für alle Bäder.
MNS-Pflicht. Seit drei Wochen gilt am Wörthersee am Abend im Freien eine Maskenpflicht. Doch die wenigsten partyhungrigen Urlauber halten sich an die Vorschriften, wie ein ÖSTERREICH-Lokalaugenschein zeigte.
Bezirkshauptmann Bernd Riepan: „Wenn wir kontrollieren, halten sich alle an die Maskenpflicht. Ich kann aber nicht neben jeden Urlaubsgast einen Polizisten hinstellen.“ (wek)
Mitten im Bar-Gedränge rockt Andreas Gabalier
Freitagnacht in Velden: Getümmel vor den Lokalen, kaum Abstand, wenige Masken.
Velden. Ab 21 Uhr bis 1 Uhr gilt am Wörthersee eigentlich Maskenpflicht – aber nur im Freien. Allerdings: Auf der Strandpromenade trägt nur jeder Zweite einen MNS. Völlig absurd wird die Regelung schließlich in den In-Lokalen: vor dem „Schinakl“ beim Casino eine Menschenschlange. Kaum Masken. Im Lokal selbst ist die Hölle los. Keiner verwendet Visier oder Maske. Wird auch nicht verlangt. Mittendrin im lauten Getümmel steht hinter der Bar Volks-Rock’n’Roller Andreas Gabalier – der „Promi-Barkeeper“ trägt seine Maske unterm Kinn – wie viele im Lokal. Weniger Abstand geht eigentlich nicht. (mko)