Die Einschätzung des eigenen Geheimdienstes wurde nicht an die Öffentlichkeit weitergegeben.
Diese Meldung war am Mittwoch ein echter Paukenschlag: Der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) glaubt, dass ein Unfall in einem chinesischen Biolabor Auslöser der weltweiten Corona-Pandemie war. Zu dieser Bewertung sei der deutsche Geheimdienst bereits im Jahr 2020 gekommen, berichteten die "Süddeutsche Zeitung" und die "Zeit".
Grundlage seien neben einer Analyse öffentlicher Daten vor allem Material, das im Rahmen eines nachrichtendienstlichen Einsatzes mit dem Codenamen "Saaremaa" beschafft worden sei. Dabei handle es sich unter anderem um wissenschaftliche Daten aus chinesischen Forschungseinrichtungen, darunter dem Wuhan-Institut für Virologie. Neben Hinweisen auf riskante sogenannte Gain-of-Function-Experimente der künstlichen Veränderung von in der Natur vorkommenden Viren soll das Material demnach auch zahlreiche Verstöße gegen Vorschriften für die Laborsicherheit nachweisen.
"Geht in einer Demokratie schlicht nicht"
Obwohl der deutsche Geheimdienst bereits 2020 zu dieser Einschätzung kam, wurde die Öffentlichkeit nicht darüber informiert. Ex-BND-Chef August Hanning zeigt sich darüber fassungslos und wirft der Regierung Merkel sogar Vertuschung vor. „Eine Information, die derartig gesichert vom eigenen Nachrichtendienst beschafft wurde, hätte selbstverständlich der Öffentlichkeit mitgeteilt werden müssen“, so Hanning gegenüber der BILD.

Ex-BND-Chef August Hanning
Auch der Nanowissenschaftler Roland Wiesendanger zeigt sich schockiert. „Dass die Bevölkerung über einen so langen Zeitraum schlicht falsch informiert wird, dass Wissenschaftler, die die Labor-These öffentlich vertreten haben, als Verschwörungstheoretiker abgetan wurden, das geht in einer freiheitlichen Demokratie schlicht nicht“, so der Experte zur BILD.