Impfstoff-Produktion dauert „viel zu lange“. Ab Sommer machen wir ihn selbst.
Wien. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner will die Produktion von Corona-Impfstoffen nach Österreich holen. Deren Herstellung dauere derzeit „viel zu lange“. Ihr Vorschlag:
- Ein nationaler Impf-Fonds, drei Milliarden Euro schwer, soll Impfstoff- und Medikamente gegen Corona „made in Austria“ finanzieren.
- 30 % Förderung für Unternehmen, die in Österreich an Impfstoffen forschen oder produzieren.
- Krisenproduktion. In Österreich seien bisher „nicht einmal fünf Prozent der Bevölkerung immunisiert“, klagt die SPÖ-Vorsitzende. Schuld daran sei die zu knappe Produktion der Impfstoffhersteller: „Sie sind nicht dafür ausgelegt, so viel Impfstoff binnen kürzester Zeit für alle Menschen auf der Welt zu erzeugen.“ Die Kapazitäten müssten massiv ausgebaut werden – „und zwar in Europa, aber auch in Österreich“, fordert Rendi-Wagner, die zuvor schon eine „Krisenproduktion“ in Europa verlangte.
Kanzler trifft Österreichs Pharma-Chefs am Dienstag
Impf-Rallye. Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) will ab Sommer Impfstoff in Österreich herstellen. Dafür bespricht er sich am Dienstag mit Vertretern führender heimischer Pharmaunternehmen wie Pfizer, Novartis, Polymun oder Böhringer Ingelheim.
Reise nach Jerusalem & Rallye um Impfstoffe
Allianz. Am Donnerstag fliegt Kurz nach Jerusalem, trifft den dortigen Regierungschef Benjamin „Bibi“ Netanjahu und die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Ziel ist eine gemeinsame Impfstoffproduktion, ab Sommer sollen an die Mutationen angepasste Impfstoffe bei uns hergestellt werden.
Und: Möglicherweise kann der Kanzler auch noch einige Pfizer-Dosen aus Israel – das Land hat mehr als es braucht – für Österreich ergattern.
Vergangene Woche telefonierte Kurz mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin über eine mögliche Sputnik-Produktion bei uns.
Ab Mitte März mischt dann auch Johnson & Johnson mit bei der Impf-Rallye.