Hoffnung auf eine raschere Durchimpfung der Bevölkerung erlebt einen Dämpfer.
Brüssel. Die EU-Mitgliedsstaaten atmen auf. Heute soll die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) einen weiteren Impfstoff durchwinken. Es wird erwartet, dass auch die EU-Kommission die Zulassung sofort erteilen wird.
"Gamechanger"?
Bundeskanzler Sebastian Kurz bezeichnete das Vakzin von Johnson & Johnson als „Gamechanger im Kampf gegen die Pandemie“. Begründung: Es reicht eine Verabreichung zur vollen Immunisierung, und der Impfstoff lasse sich leicht im Kühlschrank aufbewahren.
Außerdem habe das Mittel laut Studien eine hohe Wirksamkeit gegen schwere Erkrankungen. In Österreich hofft man auf 600.000 Dosen Johnson & Johnson ab April.
Zu wenig Impfstoff-Inhaltsstoffe vorhanden
Doch schon gestern, also noch vor der Zulassung, bremste der Pharmakonzern die Erwartungen. Das Unternehmen stehe „unter Stress“, heißt es, und zwar wegen Problemen bei der Versorgung mit Impfstoff-Inhaltsstoffen und Ausrüstung. Deswegen könnte sich die Auslieferung von 55 Millionen Impfstoffdosen an die EU im zweiten Quartal verzögern. Wie übrigens bei allen Impfstoffanbietern.
Ein Sprecher der EU-Kommission wollte sich nicht dazu äußern. Die Staatengemeinschaft hat sich bei dem Unternehmen für dieses Jahr insgesamt 200 Millionen Dosen gesichert.
