Coronavirus

Corona-Krise: Was Europa von Island lernen kann

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Island setzt in der Corona-Krise auf eine eigene Strategie – mit Erfolg!

Auf der kleinen Insel Island sind bereits 737 Personen mit dem Coronavirus infiziert, gemessen an der geringen Einwohnerzahl (364.000) ergibt dies 2.160 Fälle pro eine Million Einwohner. Damit hat der Stadt im Atlantik eine höhere Dichte an Corona-Fällen als etwa Italien oder Spanien. Dahinter steckt aber eine besondere Strategie, die das Land anwendet.

Testen, testen, testen

In Island werden nämlich weltweit am meisten Corona-Tests pro Kopf durchgeführt. Bis jetzt wurden über 11.700 Menschen getestet, das entspricht mehr als 3,2% der Bevölkerung. Dabei werden nicht nur Menschen mit deutlichen Symptomen von Covid-19 getestet, sondern auch von anderen, die sich freiwillig checken lassen wollen. Die Tests werden dann vom in Reykjavik ansässige Unternehmen Decode Genetics durchgeführt. So konnte man einen groben Überblick über die Dunkelziffer bekommen. Hochgerechnet dürften sich demnach rund ein Prozent aller Isländer infiziert haben.
 
Die Regierung in Reykjavik  reagiert auch sofort auf die ersten Fälle (eine Urlauber-Gruppe aus Ischgl). Es wurde der Notstand ausgerufen und die betroffenen Personen isoliert. 
 

Experte: Stichprobentests bringen Licht in Dunkelziffer

Rund um den Ausbruch des Coronavirus gibt es viele Schätzungen zur Dunkelziffer weltweit. Diese divergieren allerdings beträchtlich. Um ein stimmiges Bild davon zu erhalten, wie viele Österreicher tatsächlich infiziert sind, bräuchte es nach Ansicht des Datenwissenschafters John Haas vom Campus Wieselburg der Fachhochschule Wiener Neustadt (NÖ) Tests auf Basis einer repräsentativen Stichprobe.
 
 Hinter dem vor allem in der Meinungsforschung oft gebrauchten Begriff "repräsentative Stichprobe" verbirgt sich grob gesagt das Treffen von Aussagen über das Verhalten oder Einstellungen großer Gruppen auf Basis der Befragung einer deutlich kleineren Gruppe, die der Zusammensetzung der großen möglichst ähnlich ist. Gepaart mit viel Vorerfahrung, macht es dieser Ansatz etwa möglich, in Österreich anhand von Untersuchungen von beispielsweise lediglich 1.000 Personen vor einer Wahl relativ stimmige Aussagen zum späteren Ausgang zu machen. Wichtig ist, dass die Gruppe der Befragten so zusammengestellt ist, dass sie etwa der Altersstruktur, der Geschlechterverteilung, Einkommens- und Bildungsstruktur oder der Verteilung der Bevölkerung über die Regionen des Landes entspricht.
 
Die Untersuchung einer für Österreich repräsentativen Stichprobe werde derzeit vor allem deshalb nicht gemacht, weil die Ressourcen fehlen, zeigte sich Haas überzeugt. Wie in den meisten Teilen der Welt, liege das vermutlich an einem Mangel an Vorbereitung auf die nunmehrige Situation. Einige asiatische Länder oder Island würden hier anders vorgehen und kämen offenbar auch deshalb momentan recht gut durch die Krise.
 
  
 
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