Vereinheitlichung seit 2. November

Corona: Österreichzahlen zu Spitalsbelegungen wurden umgestellt

04.11.2022

Die nun angepasste Definition gilt für alle Bundesländer und wird bereits seit Mittwoch gehandhabt.

Zur Vollversion des Artikels
© Getty Images (Symbolbild)
Zur Vollversion des Artikels

Wien. Die Meldung der österreichweiten Zahlen zur Krankenhausbelegung von Corona-Patientinnen und -Patienten ist vereinheitlicht worden. Bisher hatte etwa Wien auch die nicht mehr infektiösen Post Covid- bzw. Long Covid-Patienten auf den Stationen miteingerechnet. In Zukunft werden nur noch Zahlen von infektiösen Menschen, die auf Normalstationen liegen, in das sogenannte Kapazitätserhebungstool (KET) gemeldet.

Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) vermeldet - bis auf das Wochenende - täglich die Zahlen jener Patienten, die mit oder wegen Corona im Spital liegen. "Um eine bestmögliche Einheitlichkeit der Zählweise in der Kapazitätserhebung der Bundesländer weiterhin zu gewährleisten und um die dynamische Pandemieentwicklung möglichst genau, auch von fachlicher Seite, abzubilden, werden bei der Meldung von mit Covid-19-Fällen belegten Betten auf Normalpflegestationen ab nun nur noch infektiöse Fälle erfasst", hieß es auf APA-Anfrage aus dem Gesundheitsministerium. Für die Intensivpflegestationen hingegen bleibt die Definition unverändert, also infektiöse als auch nicht mehr infektiöse Fälle werden als Covid-19 Fälle gezählt und eingemeldet.

Angepasste Definition

Die nun angepasste Definition gilt für alle Bundesländer und wird bereits seit Mittwoch gehandhabt. Dieses Kapazitätserhebungstool wird vor allem für die Prognoseerstellung und die Einschätzung des Systemrisikos verwendet. "Präzisierungen der Definitionen wurde im Rahmen der Pandemie auf Grund medizinischer Entwicklungen schon häufiger vorgenommen", argumentierte das Gesundheitsministerium die Änderung nach zweieinhalb Jahren Pandemie.

Für Wien, wo die Ampelkommission des öfteren auf Rot geschaltet hat, bedeutet das, dass zukünftig rund 50 Prozent der Spitalspatienten nicht mehr eingemeldet werden. Denn laut täglicher Aussendung, die die Stadt täglich verschickt, waren am Freitag etwa 471 Personen wegen oder mit Covid-19 in Wien in Spitalsbehandlung. 105 Positive waren wegen der Hauptdiagnose Corona auf einer Normalstation, 108 Positive wegen anderer Erkrankungen. 231 Menschen belegten die Betten aber wegen Post Covid. Auf der Intensivstation war die Aufteilung ähnlich: Am Freitag erhielten zwölf infizierte Menschen Intensivpflege auf Covid-Stationen, 15 Menschen waren Intensivpatienten auf Post Covid-Stationen. Das bedeutet, diese Patienten sind zwar nicht mehr ansteckend, aber nach einer Infektion schwer krank. Wien wird auf jeden Fall die Veröffentlichung aller Zahlen beibehalten, auch wenn nur die aktiv Infizierten gemeldet werden, hieß es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Long Covid bzw. Post Covid ist die Folgeerkrankung nach einer Covid-19-Infektion. Bleiben Beschwerden über zwölf Wochen nach einer akuten Erkrankung bestehen oder kommen neu hinzu, dann spricht man von Long Covid. Die Symptome sind vielfältig und unterschiedlich stark in der Ausprägung, die Weltgesundheitsorganisation listet rund 200 Long-Covid-Symptome. Laut einer Analyse der WHO waren in Europa mindestens 17 Millionen Menschen in den ersten beiden Jahren der Pandemie von Long-Covid-Symptomen betroffen.

Zur Vollversion des Artikels