Das Angebot der Regierungsspitze wurde nicht in Anspruch genommen.
Ende Jänner hatte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) dem portugiesischen Premier Antonio Costa medizinische Hilfe im Kampf gegen die Pandemie angeboten. Die Zahlen der Neuinfektionen, Todesfälle und belegten Intensivbetten hatten in Portugal gerade Höchstwerte erreicht. Die österreichische Regierung sagte später zu, den überlasteten Spitälern zehn Patienten abzunehmen. Für den Transport stand eine Hercules-Maschine des Heeres bereit. Die Erkrankten kamen dann aber nicht.
"Kein Bedarf mehr"
"Wir wertschätzen das Angebot Österreichs sehr. Nachdem sich die Situation in Portugal aber zu verbessern begann, bestand kein Bedarf mehr daran, Patienten nach Österreich zu schicken", hieß es am Freitag in einer kurzen Stellungnahme der portugiesischen Botschaft in Wien auf APA-Anfrage. Tatsächlich sanken die Infektionszahlen kurz nach dem Offert rasch, der strenge Lockdown von Mitte Jänner zeigte Wirkung. Zuletzt lag die Sieben-Tage-Inzidenz in dem Zehn-Millionen-Einwohnerland bei 56. In Portugal starben bisher beinahe 16.500 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus.
Das Hilfsangebot der österreichischen Regierung war übrigens nicht von allen Bundesländern mitgetragen worden. Die Stadt Wien sicherte Platz für fünf Personen ohne SARS-CoV-2-Infektion, aber mit schweren Erkrankungen oder dringend notwendigen Operationen zu. Niederösterreich bot zwei Corona-Infizierten Platz auf den Intensivstationen an, Oberösterreich, Kärnten und die Steiermark je ein Intensivbett.