Cuomo: In New York Höhepunkt der Epidemie überschritten – Positiver Trend in Österreich hält derweil an.
New York. In den USA hat die Zahl der Corona-Toten die Schwelle von 40.000 überschritten. Nach Angaben der Johns Hopkins Universität vom Sonntag starben inzwischen mehr als 40.500 Menschen an dem neuartigen Coronavirus. Demnach erhöhte sich die Zahl der Infektionsfälle auf mehr als 740.000. Rund 67.000 Menschen gelten als genesen.
Unterdessen erklärte der Gouverneur des US-Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, dort sei der Höhepunkt der Epidemie überschritten. "Wir haben den Höhepunkt hinter uns gelassen, und alle Anzeichen deuten derzeit darauf hin, dass die Kurve sinkt", sagte Cuomo vor Journalisten in New York.
Ob die Kurve weiter zurückgehe, "hängt davon ab, was wir tun". Es sei nicht der Zeitpunkt, "anmaßend" oder "arrogant" zu werden, warnte Cuomo. New York ist das Epizentrum der Epidemie in den USA, dort starben fast die Hälfte aller Todesopfer.
Die Schwelle von landesweit 30.000 Toten war erst am Donnerstag überschritten worden. Die Vereinigten Staaten sind das Land mit den weltweit höchsten Opferzahlen.
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Positiver Trend in Österreich: Weniger als 100 Neuerkrankungen in 24 Stunden
Die Zuwachsrate an mit dem Coronavirus erkrankten Menschen bleibt in Österreich niedrig. Mit laut Innenministerium bis Sonntagfrüh (09.30 Uhr) insgesamt bisher 14.749 positiven Testergebnissen lag die Zahl nur um 78 Personen höher als am Tag davor. Bei einer Zuwachsrate von 0,5 Prozent im 24-Stunden-Vergleich fiel die Zahl der "aktiv" Erkrankten mit nun 3.796 deutlich unter die 4.000er-Marke.
Innerhalb einer Woche hat damit die Zahl der aktiv Erkrankten um 42 Prozent abgenommen, wie es aus dem Ministerium hieß. Auch die Zahl der gesamten Hospitalisierungen aufgrund einer Corona-Erkrankungen ist auf 817 gesunken, davon befinden sich 204 Menschen in Intensivstationen. Auf Hospitalisierungen bezogen liegt dies um 21 Prozent unter dem Vergleichswert von vor einer Woche.
Abwarten heißt es nun, wie die Auswirkungen der Geschäftsöffnungen sichtbar werden. Ab vergangenem Dienstag durfte z.B. in Baumärkten wieder eingekauft werden. "Spannend werden nun die Werte in der zweiten Hälfte der kommenden Woche, in der schrittweise die möglichen Auswirkungen des ersten Öffnungsschrittes auch in der Statistik sichtbar sein werden", betonte Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Sonntag erneut. Er appellierte wiederholt, die Vorgaben der Regierung konsequent einzuhalten: "Ein Nachlassen könnte rasch das mühevoll Erreichte wieder zerstören."
Mit Stand Sonntagfrüh sind österreichweit 452 Personen an den Folgen des Coronavirus verstorben. 10.501 Menschen sind nach einer Infizierung wieder genesen. Die meisten Todesfälle gibt es in der Steiermark mit 101 Opfern. In Wien sind es 90, in Tirol 85 und in Niederösterreich
Am meisten Fälle in NÖ: Die meisten aktuellen Fälle gibt es seit Sonntag in Niederösterreich (828). Dahinter folgen Tirol (814), die Steiermark (736) und Wien (523 Fälle). Im Burgenland (94) und Kärnten (82) gibt es weniger als 100 aktuell Erkrankte.
Tirol: Erstmals seit Anfang März keine Neu-Infektionen
In Tirol setzte sich die Trendwende in Sachen Coronavirus, was die Zahlen anbelangt, weiter fort. Von Samstagabend bis Sonntagabend wurde kein weiterer positiver Fall verzeichnet - das war seit Anfang März innerhalb von 24 Stunden nicht mehr der Fall gewesen. 743 Testungen wurden in diesem Zeitraum ausgewertet. 783 Personen waren im Bundesland noch infiziert - Samstagabend waren es 814 gewesen.
Indes kam eine Verstorbene hinzu: Eine 87-Jährige aus dem Bezirk Lienz starb mit oder an Covid-19. Die Frau hatte Vorerkrankungen.
2.556 Menschen galten in Tirol mit Stand Sonntagabend als wieder genesen, um 30 mehr als am Tag zuvor. Die Zahlen würden zeigen, dass die getroffenen Schutzmaßnahmen "sinnvoll sind und Wirkung zeigen", erklärte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). "Die Tirolerinnen und Tiroler halten sich an die Verordnungen und helfen damit aktiv mit, Leben zu retten und einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Ausbreitung des Coronavirus zu leisten", so Platter.
Virologe: Normaler Alltag erst 2022
Ausblick. Wann wird es wieder einen normalen Alltag ohne Masken und Abstand geben? Das fragen sich derzeit viele. Der Infektiologe Christoph Wenisch meint auf Ö1: "Normalzustand frühestens 2022 oder 2023, wenn die Impfung da ist. Erst dann ist Covid-19 vorbei." Große Hoffnung setzt er auf das Remdesivir-Medikament.