Anstieg der Neuinfektionen geht weiter
Corona: Sommer-Welle ist schon da
20.06.2022Experten raten zu FFP2 in geschlossenen Räumen. Wie hoch wird die Sommerwelle?
Wien. Nach Portugal geht die BA.5-Welle auch in Großbritannien, Frankreich und Israel los. In Israel feiern daher die Masken in geschlossenen Räumen ihr Comeback. Auch in Österreich setzt sich der starke Anstieg der Neuinfektionen fort. Sowohl Deutschland als auch Österreich rechnen – im Unterschied zu den Sommern 2020 und 2021 – diesmal ebenfalls mit einer Sommerwelle.
In Österreich wurden am Montag knapp 5.000 neue Corona-Infektionen gemeldet. Vergangenen Montag waren es nur knapp 3.000 Neuinfektionen.
Spitzenreiter bei den täglichen Fällen sind Wien und Niederösterreich. In den östlichen Bundesländern wird in Relation nicht nur mehr PCR-getestet, hier ist auch die extrem ansteckende BA.5-Variante am dominantesten.
Diese ist um 50 Prozent ansteckender als die ohnehin sehr infektiöse BA.2-Variante und verdoppelte sich zuletzt alle fünf Tage. Geht das in diesem Tempo weiter, hat Komplexitätsforscher Peter Klimek bereits mindestens 30.000 Neuinfektionen pro Tag ab Juli errechnet.
Impfung, Masken könnten jetzt gegensteuern
Maßnahmen. Das müsse freilich nicht so kommen:
Das Problem derzeit sei die sinkende Immunität. Gerade für vulnerablere Gruppen – und Klimek erklärt, dass in Österreich zwei Millionen ein erhöhtes Risiko haben, schwer zu erkranken – sei es jetzt extrem wichtig, die Impflücken zu schließen und sich ein viertes Mal impfen zu lassen. Daten aus Portugal zeigen, dass vierfach Geimpfte selbst in der 80-plus- Gruppe keine Todesfälle zu verzeichnen hatten.
Sollte die Impflücke nicht geschlossen werden, könnten auch die Spitäler ab September wieder unter verstärkten Druck geraten. Denn die BA.5-Variante scheint auch krankmachender zu sein als BA.1 und BA.2.
Einen Rat, den fast alle Experten derzeit geben und selbst berücksichtigen: FFP2-Masken in geschlossenen Räumen mit vielen Menschen. In vulnerablen Settings sei das umso mehr ein Must. Allerdings gibt es hier einigen Lücken – im Bund und auch in der Stadt Wien.