Die Viruslast im Abwasser steigt weiter an. Derzeit entsprechen die Zahlen jenen vom September im Vorjahr.
Wien. "Seit Mai baut sich von niedrigem Niveau ausgehend wieder eine Welle auf. Dies wissen wir dank des Abwasser-Monitorings", sagt Virologe Andreas Bergthaler im Interview für die Österreichische Akademie der Wissenschaften.
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Auch Herbert Oberacher von der MedUni Innsbruck und wissenschaftlicher Leiter des österreichweiten SARS-CoV-2-Abwassermonitorings weist auf die steigende Viruslast hin. Die derzeitigen Zahlen würden im österreichweiten Schnitt den Werten, die im Vorjahr im September nachgewiesen wurden, entsprechen, wie er gegenüber "Kurier" berichtet.
Abwassermonitoring Österreich
Meisten Corona-Viruspartikeln in Wien nachgewiesen
Am höchsten sei die Menge an Corona-Viruspartikeln in Wien – diese sei momentan mit der Belastung vom vergangenen Oktober vergleichbar, so Oberacher. Die vom Zentrum für Virologie der MedUni Wien ausgewerteten Schleimhautabstriche von Personen mit Erkältungssymptomen zeigen, dass Corona in der Vorwoche vor den derzeit zirkulierenden Schnupfenviren liegt.
Abwassermonitoring Stadt Wien
Warum gerade jetzt eine Corona-Welle entsteht? "Die derzeit zirkulierenden Varianten entkommen der Immunantwort ein Stück weiter. Diese „Immunflucht-Mutationen“ führen dazu, dass das Virus nicht so leicht von unseren Antikörpern neutralisiert werden kann", sagt Virologe Andreas Bergthaler.
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Er fügt hinzu: "Weiters kann man annehmen, dass es über die Zeit zu einer schrittweisen Abnahme unserer Antikörper-Immunität kommt. Dadurch können Infektionen leichter auftreten, wenngleich die meisten Personen weiterhin vor schweren Verläufen geschützt bleiben."