Coronavirus
Studie: Nur ein Fünftel ist wirklich symptomfrei
23.09.2020Die Studie zeigt, dass asymptomatisch Infizierte bei der Verbreitung des Virus eine relativ kleine Rolle spielen.
Bern. Forschende der Universität Bern haben in einer großen Übersichtstudie den Anteil der Covid-19-Infizierten bestimmt, bei denen die Krankheit nicht ausbricht. Dieser beträgt demnach etwa zwanzig Prozent, wie sie im Fachmagazin "PLOS Medicine" berichten.
80% bekamen Symptome verspätet
Über das Ausmaß symptomfreier Infizierter sind sich Fachleute bisher uneinig. Denn der Teufel liegt im Detail: Wer als Infizierter einmalig symptomfrei getestet wird, kann später noch Symptome entwickeln. Man spricht dann etwa von präsymptomatischen Patienten.
Das Team um Low wertete nun 79 Studien aus, die Infizierte zwischen März und Juni über längere Zeit auf Symptome testeten. Demnach blieben von 6.616 Personen nur 1.287 während der gesamten Krankheitsdauer asymptomatisch. Bei etwa 80 Prozent hingegen traten früher oder später Symptome auf.
Bei einer engeren Auswahl von Studien, bei denen die Probanden zufällig ausgewählt wurden - nicht etwa nur Patienten in Spitälern -, pendelte sich die Zahl asymptomatisch Infizierter auf 30 Prozent ein. Die Forschenden fanden auch heraus, dass bei Kindern die Krankheit seltener ausbricht als bei Erwachsenen.