Über den Jahreswechsel war einer von 30 Bewohnern Londons mit dem Virus infiziert.
London. Obwohl der harte Lockdown in London erst heute in Kraft tritt, war die Stadt gestern bereits gespenstisch leer. Landesweit gibt es in Großbritannien 1,2 Millionen Corona-Infizierte. Nach Angaben der britischen Statistikbehörde "ONS" war über den Jahreswechsel einer von 50 Engländern mit dem Corona-Virus infiziert – und in London sogar einer von 30. Damit wird London zu einem Covid-Hotspot unter den europäischen Hauptstädten.
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Am Dienstag meldeten die britischen Behörden mehr als 60.000 Neuinfektionen. Das ist ein Höchststand seit Beginn der Pandemie. Die Zahl liegt bereits seit Tagen über 50 000.
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Britisches Lockdown-Gesetz soll bis Ende März gelten
Das Lockdown-Gesetz der britischen Regierung mit Ausgangsbeschränkungen und Schulschließungen soll bis zum 31. März gelten. Premierminister Boris Johnson betonte im Parlament, das Datum sei nicht deshalb gewählt, weil der Lockdown bis dahin dauern solle. Vielmehr gehe es darum, "einen steten, kontrollierten und faktenbasierten Übergang" zu ermöglichen.
Dabei dürften Fortschritte nicht schnell wieder zunichtegemacht werden, sagte Johnson am Mittwoch in London. Johnson betonte, die Lockdown-Maßnahmen würden dauernd überprüft und sobald wie möglich beendet.
Es sei wichtig, dass die Menschen zunächst zu Hause blieben, auch um den Effekt der Corona-Impfungen nicht zu zerstören, sagte der Premier. "Jede Nadel in jedem Arm macht einen Unterschied." Großbritannien impfe bereits jetzt schneller als jedes vergleichbare Land, und die Quote werde sich hoffentlich noch erhöhen. Bisher haben Johnson zufolge landesweit mehr als 1,3 Millionen Menschen eine Dosis erhalten.
Der Premierminister betonte, nach dem "Marathon des vergangenen Jahres" befinde sich das Land nun in einem "Sprint", um alle gefährdeten Menschen so schnell wie möglich zu impfen. "Wenn wir dieses Rennen für unsere Bevölkerung gewinnen wollen, müssen wir unserer Impf-Armee einen Vorsprung ermöglichen", sagte er. "Und deshalb müssen wir einmal mehr zu Hause bleiben, den (Gesundheitsdienst) NHS schützen und Leben retten."
Das Parlament sollte am Abend über die Restriktionen abstimmen. Demnach sollen die Menschen ihre Häuser nur verlassen, um einkaufen, zur Arbeit oder zum Arzt zu gehen. Schulen und nicht lebensnotwendige Geschäfte schließen, Freizeitsport ist untersagt. Es wurde mit breiter, parteiübergreifender Zustimmung gerechnet. Großbritannien meldet derzeit jeden Tag mehrere Zehntausende neue Corona-Fälle.
1,3 Millionen Briten gegen Corona geimpft
In Großbritannien sind nach Angaben von Premierminister Boris Johnson mittlerweile mehr als 1,3 Millionen gegen das Coronavirus geimpft worden. Besonders hob er hervor, dass rund die Hälfte der Geimpften aus der besonders bedrohten Altersgruppe der über 80-Jährigen stamme. "In zwei bis drei Wochen werden wir hier ein hohes Maß an Immunität haben", sagte der Regierungschef am Dienstag in London vor Journalisten.
Mit mehr als 60.000 neuen Corona-Infektionen meldete Großbritannien am Dienstag erneut einen Tagesrekord. "Mehr als zwei Prozent der Bevölkerung sind infiziert", sagte Johnson. In Kliniken würden derzeit 40 Prozent mehr Menschen behandelt als zum Höhepunkt im April 2020. Die Menschen verstünden, dass der Regierung deshalb keine andere Wahl bleibe als einen neuen Lockdown mit weitreichenden Ausgangsbeschränkungen und Schulschließungen zu verhängen. Das Parlament soll den Maßnahmen an diesem Mittwoch zustimmen.
Johnson kündigte an, bis Mitte Februar sollten insgesamt 13,2 Millionen Menschen aus den am meisten gefährdeten Gruppen geimpft werden - Ältere und Pflegeheimbewohner, medizinisches Personal, das dem Virus besonders stark ausgesetzt ist, sowie Risikopatienten. Landesweit stünden bald 1000 Impfzentren in Praxen und Kliniken bereit, sagte Johnson.