In Italien steigen die Coronazahlen stetig an. Vor allem bei jungen Menschen treten häufiger Infektionen auf. Experten gehen von einem Zusammenhang der Ansteckungen mit der Fußball EM aus.
In Italien sind die Corona-Infektionszahlen weiter gestiegen. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert erhöhte sich auf landesweit durchschnittlich 19 Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, in der Vorwoche waren es elf.
Delta-Variante vorherrschend
Vor allem bei jungen Menschen seien mehr Infektionen verzeichnet worden, hieß es am Freitag im wöchentlichen Corona-Lagebericht des Gesundheitsministeriums in Rom. Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern ging den Experten zufolge zurück, auch auf den Intensivstationen wurden weniger Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung behandelt. Die ansteckendere Delta-Variante breite sich in Italien weiter aus und dürfte bald vorherrschend sein. Zur Eindämmung sei es notwendig, mehr Menschen vollständig zu impfen.
Menschenmassen bei Fußball-EM
Am Freitag berichteten mehrere Medien von einem Corona-Ausbruch in einer Bar in Rom während der Fußball-Europameisterschaft. Dort sollen sich bei der Partie zwischen Italien und Belgien am 2. Juli Dutzende Menschen infiziert haben, wie die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Gesundheitsbehörde schrieb. Im Hinblick auf viele Menschenmassen rund um die EM erklärten die Gesundheitsexperten, die Gefahr für Ausbrüche sei bekannt, wenn sich Hunderte oder Tausende Menschen ohne den nötigen Abstand und Masken träfen.
Ankunft der "Azzurri" sorgt für Kritik
In Italien ist vor wenigen Wochen die Maskenpflicht im Freien gefallen. Die Menschen müssen den Schutz aber weiterhin tragen, wenn sie die Abstandsregeln nicht einhalten können. Auch die Busfahrt der italienischen Nationalelf durch Roms Zentrum nach dem Titelgewinn hatte für Kritik gesorgt, da Tausende Fans dicht gedrängt am Straßenrand auf das Team warteten, um ihm zuzujubeln. Am Freitag registrierten die Gesundheitsbehörden in Italien knapp 2.900 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages und elf Tote mit dem Virus. Rund 48 Prozent der Bevölkerung über zwölf Jahre waren den Daten mit Stand Freitagabend zufolge durchgeimpft.