Coronavirus

Die geheime Liste: Diese EU-Länder bekamen mehr Impfstoff

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Normalerweise sollten die EU-Mitgliedsstaaten gemessen an ihren Bevölkerungszahlen mit Impfstoffen versorgt werden. Eine geheime Liste zeigt nun aber, dass sich diese Verteilung geändert hat.

Die Verteilung der Corona-Impfstoffe erfolgt nicht so wie geplant. Das haben offenbar Recherchen von der Bundesregierung ergeben. Die Lieferungen würde nach Kanzler Sebastian Kurz nicht nach Bevölkerungsschlüssel erfolgen.

„Diese Lieferpläne stehen klar im Widerspruch zum politischen Ziel der Europäischen Union, nämlich dass alle Mitgliedstaaten gleichermaßen pro Kopf ihren Anteil an Impfdosen erhalten sollen“, so Kurz. Damit bezog er sich auf eine EU-Vereinbarung vom Jänner.

Größte Gewinner Malta und Deutschland

Nach der geheimen Liste über die bisherigen Liefermengen der Impfstoffe, sind die größten Gewinner des bisherigen Verteilungsmechanismus Malta und Deutschland. Letzteres soll laut der Liste 1,26 Millionen Impfdosen mehr erhalten haben.

Lettland, Bulgarien und Kroatien bekamen weniger Impfstoff

Die größten Verlierer sind dagegen südosteuropäische und baltische Staaten. Lettland erhielt bisher 62 Prozent weniger Impfstoff als eigentlich geplant. Bulgarien und Kroatien bekamen jeweils 59 Prozent und 27 Prozent weniger.

Reichere Länder könnten den Anteil von ärmeren übernehmen

Laut Kurz soll somit Malta im Vergleich zu Bulgarien bis Ende Juni etwa dreimal so viele Impfdosen bekommen, im Verhältnis zur Bevölkerungszahl. Da stellt sich natürlich die Frage, wie es zu diesen ungleichen Verteilungen kommt. Laut EU-Kommision könne sich die Verteilung verschieben, wenn nicht alle Länder ihren Anteil bestellen.

Somit wurde beispielsweise Bulgariens Anteil am Biontech/Pfizer-Impfstoff von wohlhabenderen Ländern wie Deutschland, Dänemark und Malta übernommen. Das eher arme Land musste nämlich sparen und hat deshalb viel vom billigsten Impfstoff, dem von AstraZeneca, bestellt.

Malta weißt Vorwürfe um heimliche Impfstoff-Beschaffung zurück

Malta hat die Vorwürfe zurückgewiesen, sich über die Vereinbarungen innerhalb der Europäischen Union hinaus heimlich mit Extra-Impfdosen gegen das Coronavirus versorgt zu haben. Gesundheitsminister Chris Fearne erklärte am Freitag in der Hauptstadt Valletta, die Impfstoffe seien über den Mechanismus beschafft worden, dem alle EU-Mitgliedstaaten und auch die EU-Kommission zugestimmt hätten. Damit reagierte das Land auf Anschuldigungen von Bundeskanzler Kurz.
 

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