Gesundheitsbehörde ruft zur Achtsamkeit auf
Drei neue Fälle von Blutgerinnsel nach Astrazeneca-Impfung in Norwegen
13.03.2021Die Norwegische Gesundheitsbehörde ruft zur Achtsamkeit auf.
In Norwegen sind bei drei jungen Menschen Blutgerinnsel beziehungsweise Hirnblutungen aufgetreten, nachdem sie mit dem Impfstoff des Unternehmens Astrazeneca geimpft worden sind. Wie die norwegische Gesundheitsbehörde Folkehelseinstitutt am Samstag mitteilte, arbeiten alle drei im Gesundheitswesen. Es werde nun untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Blutgerinnsel gibt.
Hautblutungen und blaue Flecken
"So etwas ist sehr selten, aber sehr ernst", sagte Steinar Madsen von der Arzneimittelbehörde dem Norwegischen Rundfunk NRK. Außerdem seien mehrere Fälle gemeldet worden, in denen junge Geimpfte Hautblutungen oder blaue Flecken bekommen hätten, sagte Sigurd Hortemo vom Folkehelseinstitutt. Das könne ein Hinweis auf eine niedrige Anzahl an Blutplättchen (Thrombozyten) sein, was wiederum innere Blutungen auslösen könne.
Personen unter 50 Jahren, die in den letzten zwei Wochen mit dem Astrazeneca-Wirkstoff geimpft wurden, sind nun aufgefordert, genau auf Nebenwirkungen zu achten und bei Blutungen oder blauen Flecken zum Arzt zu gehen.
In Norwegen wurden bisher 121.820 Dosen des britisch-schwedischen Impfstoffs gegen das Coronavirus verabreicht. Am Donnerstag stoppte die Gesundheitsbehörde die Vergabe des Astrazeneca-Impfstoffes, nachdem in Dänemark ein Mensch kurz nach der Impfung an einem Blutgerinnsel gestorben war. Die Dänen haben bisher aber keinen eindeutigen Zusammenhang feststellen können.
Vorfälle auch in Österreich
In Österreich war eine 49-jährige Krankenschwester des Landesklinikums Zwettl in Folge schwerer Gerinnungsstörungen gestorben, eine 35-jährige Kollegin entwickelte eine Lungenembolie, befand sich zuletzt jedoch auf dem Weg der Besserung. Bei diesen beiden Fällen in Niederösterreich hatten die betroffenen Frauen zuvor Impfungen aus derselben Charge des Astrazeneca-Impfstoffes erhalten.
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte erklärt, dass es keine auffällige Häufung von Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gebe.