Der Grüne Abgeordnete spricht erstmals offen über seine Long-Covid-Erkrankung.
Michel Reimon war stets für markige Sager gut – in den letzen Monaten war es ruhig um den Burgenländer geworden. Sonntagmittag war klar warum: Reimon outete seine Long-Covid-Erkrankung auf Facebook – in einem Posting schreibt er von den schweren Symptomen und wie schlecht es Patienten mit der Krankheit ergeht.
Dramatik. Er habe, so Reimon dann auch gegenüber ÖSTERREICH, sogar einen epileptischen Anfall gehabt. „Ich war dann in einer Klinik und wurde drei Tage untersucht, aber man fand nichts“. Im Posting liest sich das Ganze dramatischer: „Harter Cut. Ich sitze in meinem Schlafzimmer auf dem Boden, alles ist voller Blut. Vor mir stehen zwei Sanitäter und einer sagt ,Ah, jetzt kommt er zu Bewusstsein... Hallo, hören Sie mich? Sie kennen sich jetzt nicht aus, oder?‘“.
Reimon erzählt auch, wie ihn die Dauererschöpfung zu schaffen gemacht habe: „,Reiß dich zusammen‘, hab ich mir gedacht, ,ein Rudi Anschober darf erschöpft sein, der hackelt 20 Stunden am Tag, also sei du nicht so eine Lusche.‘“ Dann sei es zum Anfall gekommen. Ein Antikörper-Test brachte Gewissheit.
Schleichende Erkrankung. Wann er Covid hatte? Reimon weiß es nicht genau, er vermutet im vergangenen Herbst. Trotz regelmäßiger Tests sei bei ihm nie eine Infektion diagnostiziert worden: „Mein Immunsystem hat die Viren schnell besiegt, aber merkt das nicht. Es läuft immer noch auf Hochtouren.“ (gü)
Long Covid nennen Fachleute die Beschwerden, die nach überstandener Infektion anhalten. Neben Geruchs- oder Geschmacksverlust wird sehr häufig von chronischer Erschöpfung berichtet. Zehn bis 20 Prozent der Corona-Infizierten leiden unter solchen Langzeitfolgen. Einige wochenlang, andere monatelang, die meisten aber seit ihrer "Genesung".