Für 5.000 Euro setzt sich Alastair freiwillig einer Corona-Infektion aus.
Während sich Millionen von Menschen vor dem Coronavirus schützen, setzt sich der 18-jährige Alastair Fraser-Urquhart der Gefahr freiwillig aus. Der junge Brite ist einer von 90 Freiwilligen zwischen 18 und 30 Jahren, die in einer "sicheren und kontrollierten Umgebung" dem Virus ausgesetzt werden. Alastair ist damit Teil einer umstrittenen Corona-Studie in Großbritannien. Gesucht wurden gesunde, junge Menschen, die noch nicht geimpft wurden.
"Eltern sind nicht begeistert"
„Meine Eltern sind nicht übermäßig begeistert“, gibt der 18-Jährige zu. Er sei sich des Risikos bewusst, aber „wir brauchen die Informationen, die wir so bekommen, um mit der Pandemie fertigzuwerden“. Alastair bekommt für seine Teilnahme rund 5.000 Euro und muss für 16 Tage in Isolation leben. Das Geld will der Brite für sein Medizin-Studium, das er im Herbst beginnt, verwenden.
Das Projekt soll in den kommenden Wochen starten. Man wolle unter anderem herausfinden, wie das Immunsystem auf das Virus reagiert und wie Infizierte Viruspartikel in die Umgebung abgeben, hieß es. Die Studie werde auch eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Impfstoffen spielen. In einer Folgestudie sollen Probanden mit einem neuen Wirkstoff geimpft und dann dem Virus ausgesetzt werden.
"Die Sicherheit der Freiwilligen hat Vorrang", betonte das Ministerium. Genutzt werde der Corona-Erreger, der seit März 2020 in Großbritannien auftritt und nicht die weitaus ansteckendere Variante B.1.1.7, die im Herbst in Südostengland erstmals aufgetreten war. Ärzte und Wissenschafter würden die Probanden rund um die Uhr überwachen.