Coronavirus

EMA empfiehlt, weiter mit AstraZeneca zu impfen

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Warnung vor möglichen seltenen Thrombosen soll bei den Nebenwirkungen aufgenommen werden, weitere Untersuchungen nötig.

Wien/Amsterdam. Der Corona-Impfstoff von AstraZeneca ist der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zufolge sicher. Es werde aber eine Warnung vor seltenen Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen bei den möglichen Nebenwirkungen aufgenommen, hieß es bei einem Briefing der Behörde in Amsterdam. Die Vorteile der Vakzine würden die Nachteile überwiegen, sagte EMA-Direktorin Emer Cooke: Das Mittel sei "sicher und effektiv" gegen Covid-19.

Dennoch seien weitere Untersuchungen bezüglich einer Reihe von Vorfällen mit Blutgerinnseln nach einer Impfung mit dem Mittel nötig. Es lägen einige Fallberichte vor, die sich auf äußerst seltene Fälle von Thrombosen der Hirnvenen beziehen, sagte Sabine Straus vom Pharmacovigilance Risk Assessment Committee (PRAC) der EMA in Amsterdam. Die Datenlage sei noch nicht ausreichend, um sicher zu sagen, ob ein Zusammenhang mit AstraZeneca ausgeschlossen werden kann. Der Ausschuss empfiehlt daher, ein höheres Bewusstsein für Risiken zu schaffen und diese im Beipackzettel der Impfung zu berücksichtigen.

Mehrere Länder, darunter die EU-Staaten Deutschland und Frankreich, hatten Impfungen mit der Vakzine des britisch-schwedischen Herstellers vorübergehend ausgesetzt, nachdem vereinzelt Fälle von Thrombosen und Lungenembolien gemeldet worden waren. In Deutschland gibt es inzwischen 13 gemeldete Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zu Impfungen, teilte das Gesundheitsministerium in Berlin mit.

Kein kausaler Zusammenhang festgestellt

Auch in Österreich wird seit rund zwei Wochen der Todesfall einer Krankenschwester (49) untersucht, die zeitnah zur Impfung in Niederösterreich verstarb, ein kausaler Zusammenhang wurde bisher nicht festgestellt. Das Nationale Impfgremium (NIG) riet von einem Impfstopp ab. Auch die Weltgesundheitsorganisation meldete sich mit Empfehlungen für die Weiterverwendung zu Wort. Am Freitag will sich die WHO erneut zu AstraZeneca äußern.

Großbritanniens Arzneimittelbehörde MHRA erklärte am Donnerstag, dass bisher nichts darauf hindeute, dass der Impfstoff Blutgerinnsel verursacht. Man untersuche aber eine sehr seltene und spezielle Art solcher Vorfälle im Gehirn: "Eine weitere, detaillierte Überprüfung von fünf britischen Berichten über eine sehr seltene und spezifische Art von Blutgerinnseln in den Hirnvenen, die zusammen mit verminderten Blutplättchen auftraten, ist im Gang."

Die EU und auch Österreich setzen stark auf AstraZeneca, weil das Mittel nicht stark gekühlt werden muss, leichter transportiert und auch von den Hausärztinnen und -ärzten eingesetzt werden kann. Bis Ende des zweiten Quartals 2021 sollten 4,6 Millionen Menschen in Österreich bzw. 63 Prozent der Erwachsenen einen Impfschutz erhalten haben, sofern alles glattgeht und die verschiedenen Hersteller die erwarteten Liefermengen einhalten, hatte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) kürzlich festgestellt. Darin eingeplant sind 5,9 Millionen Dosen von AstraZeneca.

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 17:41

Die EMA-Pressekonferenz ist beendet

Das war's vom LIVETICKER. Vielen Dank an die Leser!

 17:30

Jetzt spricht Kurz zur Entscheidung

Es werde zur Beruhigung in der Bevölkerung beitragen, so Kurz in seiner ersten Reaktion zur Entscheidung der EMA zur AstraZeneca-Impfung. Er freut sich über die Entscheidung. Außerdem sprach der Kanzler über die Grenz-Kontrollen zu Deutschland. Es habe positive Gespräche gegeben, so Kurz.

 17:27

NEOS zu EMA-Entscheidung: Impfplan konsequent durchziehen

Inzwischen gibt es erste Reaktionen aus der heimischen Politik: NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker reagierte "erfreut" auf die Entscheidung der EMA, der europäischen Arzneimittelagentur, den Impfstoff von Astra Zeneca ohne Einschränkung zu empfehlen. "Alle Studien zeigen, dass Astra Zeneca ein sicherer und wirksamer Impfstoff gegen Covid 19 ist. Jetzt gilt es, in Österreich den Impfplan konsequent durchzuziehen und vor allem die Bevölkerung über 65 rasch durchzuimpfen", sagt der NEOS-Politiker in einer Aussendung. Kritisch sieht Loacker die niedrigen Impfraten in dieser Gruppe in einzelnen Bundesländern. „Wir sehen ganz deutlich an den Zahlen: Dort wo die Bevölkerungsgruppe über 65 zu einem großen Teil geimpft ist, entwickelt sich auch die Krankenhaus- und Intensivbettenbelegung günstiger.“

 17:26

Wie wird Deutschland reagieren?

Jetzt ist die Frage wie die Länder, die die AstraZeneca-Impfung gestoppt hatten, reagieren werden.

 17:24

Österreich wird der EMA-Empfehlung folgen

Bereits im Vorfeld der EMA-Präsentation hat das nationale Impfgremium angekündigt, die Entscheidung mitzutragen. Das Impfgremium wird trotzdem heute noch einmal zusammentreten.

 17:15

Jetzt werden Fragen gestellt

"Glauben Sie, dass die Sicherheitsmaßnahme zur Aussetzung der AstraZeneca-Impfung einiger Staaten Vertrauen gekostet hat?", fragt ein Journalist. "Viele Staaten hätten auf eine Entscheidung heute gewartet", heißt es seitens der EMA. Jetzt hätten diese Länder Gewissheit. Jetzt sei Aufklärung gefragt: Im Rahmen der staatlichen Impfkampagnen soll das Bewusstsein der Bürger über mögliche Nebenwirkungen gestärkt werden.

Derzeit gibt es Ton-Probleme. Die Mikrophone der Journalisten dürften ausgefallen sein. Das Panel konnte die Fragen nicht hören.

 17:13

"Warnhinweis auf Beipackzettel"

Dr. Sabine Straus fordert nun, dass die Thrombose-Nebenwirkungen auf die AstraZeneca-Beipackzettel angegeben werden müsse.

 17:09

Jetzt spricht Dr. Sabine Straus

Sobald Beschwerden auftauchten, habe man sich die Fälle genau angeschaut und untersucht, so Dr. Straus, Vorsitzende der PRAC. Seit Begin der Corona-Impfung mit AstraZeneca gebe es keinen Anstieg an Thrombosen und Blutgerinnseln in der Bevölkerung.

 17:07

"Conclusio wird an Mitgliedsstaaten geschickt", sagt Cooke

Wenn man Millionen von Menschen impfe, komme es vor, dass Nebenwirkungen auftauchen. Es sei wichtig festzustellen, ob es einen Zusammenhang mit der Impfung gebe, so Cooke. Die heutige Entscheidung der EMA helfe im Kampf gegen Corona. So können sich die EU-Bürger sicher fühlen.

 17:04

"AstraZeneca ist eine sichere Impfung"

"AstraZeneca ist eine sichere Impfung", sagt Cooke, die EMA-Direktorin. Es gebe keinen Zusammenhang für ein höheres Risiko von Thrombosen und Gerinnseln, sagt Cooke. Es gebe keinen Zusammenhang der Impfung mit Thrombosen. "Die Impfung ist sicher und schützt vor Corona."

 17:02

Es geht los!

Die Pressekonferenz hat begonnen. Jetzt spricht Frau Cooke, die Direktorin der EMA.