Kritik am Bund wegen fehlender Abstimmung und Kontinuität
Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) verteidigt, dass in Wien die Masken auch ab Juni in den öffentlichen Verkehrsmitteln bleiben. Am Bund übte er im Ö1-"Morgenjournal" am Mittwoch Kritik, denn er vermisst Kontinuität: Die Verordnung hätte ursprünglich bis 8. Juli gelten sollen. Aber, so Hacker, "kaum dreht man sich zwei Mal um, gibt's schon wieder eine neue Entscheidung - das kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen".
Wien geht wieder Sonderweg
Dieser Sonderweg sei eine "rein inhaltliche Frage" und keine politische, versichert Hacker. Dass die Pandemie vorbei sei, sei die falsche Botschaft. Er verstehe auch nicht, warum in den Schulen mit dem Testen aufgehört wird.
Von der Entscheidung des Bundes, dass die Maskenpflicht auch in den Öffis ausgesetzt wird, zeigte sich der Stadtrat überrascht. Es sei "etwas Erstaunliches in diesem Land, dass es nicht und nicht möglich ist, zum Telefonhörer zu greifen und sich miteinander abzusprechen", kritisierte er Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).
Auch das weitere Aussetzen der Impfpflicht hält Hacker "grundsätzlich" für einen Fehler, denn wenn man es schon beschlossen hat, solle man es auch durchziehen, alles andere sei "unlogisch". Christiane Druml, Vorsitzende der Bioethikkommission, sprach sich im "Morgenjournal" abermals für eine Impfpflicht in gewissen Bereichen, wie für das Gesundheitspersonal und für Menschen über 60, aus.