WHO warnt vor vierter Welle
Hälfte aller Fälle bei uns schon Delta-Variante
03.07.2021Die WHO warnt vor der vierten Welle. Kriegen wir ab August wieder ein Problem?
Wien. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich liegt unter 10, die täglichen neuen Fälle bei unter 100. Ist alles wieder gut und die Pandemie vorbei?
Nein, warnen zumindest Experten. Ein genauer Blick auf die Lage zeigt, warum die WHO – Weltgesundheitsorganisation – jetzt immer lauter vor einer vierten Welle in Europa warnt:
53 % der Fälle Delta. Nach Großbritannien und Portugal breitet sich auch in Österreich die Delta-Variante immer rasanter aus. Von den sequenzierten Corona-Proben in Österreich waren bereits 53 Prozent der Fälle in Österreich Delta-Fälle. Zudem wird nur in Wien – von den 82.463 PCR-Testungen am Freitag wurden 76.985, also über 90 Prozent, in Wien gemacht – ausreichend mit dem Gold-Standard getestet.
Erstimpfung schützt kaum. Die Dunkelziffer in den Bundesländern mit Delta-Fällen könnte viel höher sein. Zudem braucht man eine vollständige Impfung, um geschützt zu sein. Jene, die nur einmal geimpft sind, sind bei der weit ansteckenderen Delta-Variante nur zu 33 Prozent geschützt.
Volle EM-Stadien sorgen für Super-Spreader-Events
Konzert in Wien. Zudem steigt die Gefahr einer weiteren Verbreitung: In Österreich hat nun wieder alles offen. Am Karlsplatz sah man Freitagabend bei einem Konzert gegen Kinderarmut mit Yung Hurn bereits unkontrollierte Massen.
Volle Stadien als Risiko? Zudem sorgen die vollen EM-Stadien bereits für ein exponentielles Wachstum der Delta-Fälle: In Schottland fand man 2.000 Delta-Fälle nach Stadienbesuchen. In St. Petersburg explodieren die Erkrankungen und Todesfälle. In München reduziert man die Teilnehmerzahl im Stadion. Aber alle fürchten, dass die Reisesaison Delta weiter durch Europa wirbelt. Die einzige Chance: Noch viel mehr impfen, impfen, impfen.
Die Delta-Variante löst teils neue Symptome aus
Gerade Junge und nur einmal Geimpfte haben bei Delta andere Symptome.
- Unterschied. Auch einmal Geimpfte stecken sich stark mit der extrem infektiösen Delta-Variante an. Sie entwickeln aber teils nur Verkühlungssymptome.
- Verkühlung. Im Unterschied zu den bisherigen Varianten dürften Geschmacks- und Geruchssinn weniger betroffen sein. Dafür entwickeln viele in den ersten Tagen Kopfweh, einen rauen Hals und eine rinnende Nase. Bei diesen Symptomen sollte man sich – als Ungeimpfter oder Geimpfter – unbedingt mittels PCR testen lassen, da man bereits sehr ansteckend sein könnte.
- Erkrankung. Doppelt Geimpfte dürften im Normalfall selbst bei Ansteckung leichtere Verläufe haben. Ungeimpfte dürften aber schwerer erkranken als bei B.1.1.7.