Coronavirus

Hat Star-Virologe Drosten wirklich Corona-Daten verheimlicht?

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Gegen Christian Drosten liegen schwere Vorwürfe vor: RKI-Leaks legen nahe, dass der Virologe Erkenntnisse zu Corona-Tests zurückgehalten habe, weil sie der Regierung widersprochen hätten. 

Für medialen Wirbel sorgt derzeit die Veröffentlichung ungeschwärzter Dokumente über die RKI-Sitzung des Corona-Krisenstabs des Robert Koch-Instituts (RKI). Diese ruft etliche Kritiker auf den Plan, die sich in ihrer Annahme bestätigt fühlen, dass heikle Informationen bewusst zurückgehalten wurden. Konkret wird behauptet, dass der Virologe Christian Drosten medizinische Informationen unterdrückt habe, um Lockdowns zu ermöglichen - besonders im Hinblick auf ungezielte PCR-Tests, wie aus einem Bericht des "Spiegel" hervorgeht.

Brisant: Nur wenige Tage nach der RKI-Sitzung publizierte Drosten einen Gastbeitrag in der "Zeit", in dem er Strategien zur Vermeidung von Lockdowns skizzierte. Im Mai wurden RKI-Protokolle aus dem Krisenstab (Zeitraum: Jänner 2020 bis April 2021) veröffentlicht, wobei personenbezogene Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse geschwärzt wurden. Kurz darauf stellte eine Gruppe von Kritikern der Corona-Maßnahmen eine ungeschwärzte Fassung online.

Ein RKI-Dokument vom 29. Juli 2020 zeigt einen unveröffentlichten Textentwurf Drostens, in dem er ungezielte Testungen als nicht sinnvoll beschreibt. Dort heißt es wörtlich: "Der Artikel ist vertraulich. Hr. Drosten hat zwischenzeitlich entschieden, das Papier nicht zu publizieren, da ungezielte Testung im Text als nicht sinnvoll betrachtet wird und dies dem Regierungshandeln widerspricht." Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" äußerte Drosten im Juli 2024 noch, dass ihm unklar sei, wie der Vermerk entstand, und dass er das Papier nicht publizieren wolle.

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