Coronavirus

Impfung verringerte Corona-Sterblichkeit um 59 Prozent

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Die SARS-CoV-2-Impfungen wirkten noch besser als bisher angenommen.  

In 34 von 55 europäischen Ländern und Regionen haben sie die Covid-19-Sterblichkeit um 59 Prozent gesenkt. Das hat die erste retrospektive Studie mit realen Daten ergeben, die jetzt im medizinischen Fachblatt "Lancet Respiratory Medicine" erschienen ist.

An der internationalen Studie haben auch Bernhard Benka von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) sowie die Wiener Virologin Monika Redlberger-Fritz (MedUni Wien) als Co-Autoren mitgearbeitet. "Unseres Wissens nach ist das die erste retrospektive (zurückschauende; Anm.) Beobachtungsstudie, welche die Wirkung der Covid-19-Impfung bei Erwachsenen nach Alter und Virusvariante über die gesamte Pandemie-Periode hinweg in vielen Staaten analysierte", schrieben die Wissenschafter in der Publikation.

Bis März 2023 hatten die 54 Staaten der Europa-Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) insgesamt von rund 2,2 Millionen Todesfällen in Verbindung mit Covid-19 berichtet. Die aktuelle Studie stützte sich auf die Daten zwischen Dezember 2020, also dem Zeitpunkt der ersten Erhältlichkeit der Impfstoffe, bis zum März 2023. Ausgewertet wurden sie für die Altersgruppen von 25 bis 49 Jahre, 50 bis 59 Jahre, über 60, 60 bis 69, 70 bis 79 und über 80 Jahre. Da keine vollständigen Daten aus allen Ländern und Regionen vorlagen, bezieht sich die Analyse auf 34 der insgesamt 54 Länder und Regionen.

Deutliche Resultate

Die Resultate sprechen eindeutig für die regelmäßige Covid-19-Impfung. Die Wissenschafter: "Zwischen Dezember 2020 und März 2023 verringerten die Covid-19-Vakzine die Zahl der Todesfälle in den 34 der 54 in die Analyse aufgenommenen Länder und Regionen um insgesamt 59 Prozent (Bandbreite: minus 17 bis minus 82 Prozent). Das bedeutete die Rettung von rund 1,6 Millionen Menschenleben (Bandbreite: 1,5 bis 1,7 Millionen) in der Gruppe der über 25-Jährigen."

96 Prozent der durch die Impfung vor dem Covid-19-Tod Bewahrten stammten aus der Altersgruppe über 60 Jahre, 52 Prozent waren älter als 80 Jahre. "Die Erst-Booster-Impfungen retteten 51 Prozent der Menschenleben. 60 Prozent entfielen auf die Omikron-Periode", schrieben die Experten weiter. Das unterstreiche nur noch mehr die Bedeutung eines aktuell gehaltenen Impfschutzes für die Menschen mit dem größten Risiko.

Die Studie wurde von den staatlichen US-Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) finanziert. Mitte Jänner dieses Jahres hatte die WHO für die gesamte Europaregion der Organisation in einer Abschätzung von rund 1,4 Millionen durch die Impfung geretteten Menschenleben gesprochen. Die Covid-19-Mortalität sei dadurch um 57 Prozent reduziert worden. Die neuen Studiendaten sprechen hingegen allein für einen Teil der WHO-Europaregion von 1,6 Millionen geretteten Menschenleben und einer Wirkung der Impfung bezüglich der Mortalität von durchschnittlich 59 Prozent.

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