Jetzt auch zwei Ortsteile in Vorarlberg unter Qurantäne
21.03.2020
Grund für die Maßnahme, die Nenzing-Dorf und Beschling betrifft, sei der Anstieg der bestätigten Corona-Fälle.
Die Landesregierung in Vorarlberg stellt ab Mitternacht zwei Ortsteile der Gemeinde Nenzing (Bezirk Bludenz) unter Quarantäne. Grund für die Maßnahme, die Nenzing-Dorf und Beschling betrifft, sei der Anstieg der bestätigten Corona-Fälle. Die Ortsteile sind bis 3. April gesperrt, wie die Landespressestelle am Samstagabend mitteilte.
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Durch die Verordnung wird das Betreten und Verlassen der beiden Ortsteile verboten. Ausgenommen sind nur Fahrten der Blauchlichtorganisationen, Fahrten für die allgemeine Versorgung sowie für die Gesundheitsfürsorge und Pflege. Zusätzlich dürfen Personen, die in Nenzing wohnen, einmal in die Ortsteile einreisen, müssen sich dann aber ebenfalls bis zum 3. April in Quarantäne begeben, hieß es in der Aussendung. Personen, die außerhalb dieser beiden Ortsteile wohnen, dürfen einmalig bis Sonntag, 12 Uhr, ausreisen und müssen sich bei engerem Kontakt mit anderen Personen ebenso für zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben. Gleiches gilt für Personen, die sich in den vergangenen 14 Tagen in einem der beiden Ortsteile aufgehalten haben.
Bis Samstagabend lagen laut Pressestelle 22 positive Testergebnisse in Nenzing vor. Die Erkrankung sei durch eine positiv getestete Personen an der Mittelschule Nenzing sowie durch Rückkehrer aus Tiroler Skigebieten verbreitet worden. Insgesamt wurden in Vorarlberg laut Angaben der Landessanitätsdirektion bisher 234 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden (Stand: Samstag, 14.00 Uhr).
Insgesamt 2.814 offiziell bestätigte Fälle in Österreich
Wien. Mit 2.814 offiziell bestätigten Coronavirus-Infektionen am Samstag (Stand: 15.00 Uhr) hält sich die Entwicklung in Österreich nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums stabil. "Sie muss sich jedoch in der kommenden Woche weiter deutlich absenken", sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) in einer Aussendung am Mittwoch. Er verwies zudem auf den deutlichen Anstieg an Testungen.
So wurden in Österreich bis Samstag 18.545 Testungen durchgeführt - in den vergangenen 24 Stunden eine bisherige Höchstzahl von gemeldeten 2.932 Testungen, die Neuerkrankungen nahmen dabei in diesem Zeitraum um rund 20 Prozent zu (Stand: 8.00 Uhr), womit der Anstieg ähnlich wie am Vortag geblieben ist. Die 2.814 Fälle teilen sich nach Bundesländern folgendermaßen auf: Burgenland (54), Kärnten (83), Niederösterreich (394), Oberösterreich (548), Salzburg (185), Steiermark (388), Tirol (575), Vorarlberg (228) und Wien (359). Die meisten Covid-19-Fälle gibt es somit weiterhin in Tirol gefolgt von Oberösterreich.
Anschober verwies bezüglich der Tests auf die Kriterien: klarer Symptome und Bezug zu einer Risikoregion oder enger Kontakt zu einem bestätigten Fall oder aber die Entscheidung eines Mediziners - beim Krankenhauspersonal soll verstärkt getestet werden. Der Abteilungsleiter für übertragbare Erkrankungen im Gesundheitsministerium, Bernhard Benka verwies im ORF-Ö1-Mittagsjournal auf den Umstand, dass "kommerzielle Hersteller immer mehr validierte Test-Kits auf den Markt bringen".
83-Jährige in Steiermark gestorben
In der Steiermark ist am Samstag erneut ein Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden. Wie die Landessanitätsdirektion in einer Aussendung mitteilte, starb in der Nacht auf Samstag eine Frau, die mit dem Coronavirus infiziert war. Die 83-Jährige aus dem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld hatte mehrere Vorerkrankungen und war in stationärer Behandlung im LKH Graz West.
Weltweit wurden bisher in Summe 278.838 bestätigte Fälle bekannt gegeben. 89.279 Menschen hätten sich global bereits wieder von Covid-19 erholt.
Italiener in der Steiermark tot aufgefunden
Leoben. Ein 38-jähriger Italiener ist am Samstag tot in Leoben aufgefunden worden. Wie das Land Steiermark in einer Aussendung mitteilte, kann eine Coronavirus-Infektion nicht ausgeschlossen werden, weshalb ein entsprechender Test angeordnet wurde. Ein Testergebnis lag vorerst noch nicht vor.
"Wie bei allen ungeklärten Todesfällen wurde die Polizei einbezogen", hieß es in der Aussendung. Das hatte für einiges Aufsehen in der Umgebung gesorgt. Die Sanitätsbehörde ordnete eine Obduktion an, um die genaue Todesursache des Mannes zu klären.
In Wien über Nacht um 42 Erkrankte mehr
In der Bundeshauptstadt Wien hat es von Freitagnachmittag auf Samstagfrüh einen merkbaren Anstieg an Erkrankten gegeben, die nachweislich mit dem Coronavirus infiziert sind. Gab es am gestrigen Nachmittag noch 308 betroffene Personen, so waren es heute Früh bereits 350. "Diese Zahl hat sich über Nacht erhöht", erklärte Corina Had, Sprecherin des medizinischen Krisenstabes der Stadt Wien, der APA.
Die Zahl der Erkrankten lag laut dem Presseinformationsdienst des Rathauses am Freitag (Stand: 16.00 Uhr) bei 308 Personen. Das Gesundheitsministerium informierte am Samstag (Stand: 8.00 Uhr) über 350 infizierte Betroffene in Wien. Damit stieg die Zahl der Erkrankten über Nacht um 42 Personen. Had versicherte, dass diese Zahlen ihre Richtigkeit haben.