Leichte Entspannung in Spanien und Italien
Jetzt mehr als zwei Millionen Corona-Infizierte weltweit
15.04.2020
Wien. Weltweit sind bereits mehr als zwei Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wie "Daily Mail" berichtet. Die Zahl hat sich damit in den vergangenen 13 Tagen verdoppelt. Inzwischen wurden international 128.000 Todesfälle nachgewiesen. In Europa haben sich mittlerweile mehr als eine Million Menschen angesteckt. Am schwersten sind Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland bei den gemeldeten Infektionsfällen betroffen. Österreich kündigte weitere Schritte in Richtung Normalität an, vor allem im Breitensport.
Europaweit gab es bisher rund 84.500 registrierte Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Zahl der diagnostizierten Infektionen bildet allerdings nur einen Bruchteil der tatsächlichen Fälle ab, da in vielen Ländern nur die schwer erkrankten Patienten getestet werden und viele leichte oder symptomfreie Fälle unerkannt bleiben.
Leichte Entspannung in schwer betroffenen Ländern
In den schwer betroffenen Ländern Europas gab es weiterhin leichte Entspannung. Innerhalb von 24 Stunden seien 523 Tote in Spanien registriert worden, so das Gesundheitsministerium am Mittwoch. Am Vortag waren es 567, insgesamt stieg die Zahl auf 18.579. Die Zahl erfasster Infektionen lag bei 177.600. Die tägliche Zuwachsrate blieb weiter vergleichsweise niedrig.
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hat am Mittwoch in einer Pressekonferenz bekanntgegeben, dass verschiedene Sportstätten ab 1. Mai für den Breitensport wieder geöffnet werden sollen. Als Beispiele nannte er Leichtathletik-Anlagen, Tennisplätze, Golfplätze sowie Pferdesport- und Schießanlagen. "So viel wie möglich zulassen, so wenig wie möglich einschränken", sagte der Sportminister und appellierte an den "Hausverstand", den jeder bei der Sport-Ausübung einschalten solle.
Die Corona-Abstandsregeln müssen weiter eingehalten werden. Bei Risikosportarten mahnte er Zurückhaltung an, so solle man eine Skitour nicht ausreizen, sondern das Risiko minimieren. Ermöglicht werden sollen vorerst nur Outdoor-Aktivitäten, keine in der Halle.
Österreichs Fußball-Bundesliga darf sich auf die mögliche Wiederaufnahme der Saison vorbereiten. Die zwölf Clubs der obersten Liga sowie Cup-Finalist Austria Lustenau (2. Liga) dürfen ab nächster Woche in Kleingruppen von bis zu sechs Spielern das Mannschaftstraining bestreiten.
Freibäder bleiben noch geschlossen
Kogler sprach auch das Schwimmen und die Freibäder an, die am 1. Mai zumeist noch geschlossen bleiben. "Es ist nicht vorstellbar, dass mit 1. Mai die Bäder aufsperren wie wir sie kennen." Das Problem liege beim Ein- und Ausgang der nicht frei zugänglichen und mit Kosten verbundenen Freibäder. Die verschiedenen Ressorts würden allerdings auch darüber nachdenken."Wir arbeiten daran, dass das später noch geht und quasi dieser Bade-Sommer nicht verloren gegeben werden muss."
Auch am Mittwoch hat sich der Rückgang der "aktiven" Coronavirus-Erkrankten in Österreich fortgesetzt. Dieser Faktor (bestätigte Infektionen abzüglich Genesener und Toter) sank im 24-Stunden-Vergleich um 324 Personen bzw. 5,3 Prozent auf 5.844 Personen (Stand: 9.30 Uhr). 14.335 Personen wurden bisher in Österreich positiv auf das Virus getestet, 8.098 (rund sechs Prozent plus) sind bereits wieder genesen, 393 Erkrankte starben. 1.001 Personen befinden sich aufgrund des Coronavirus in krankenhäuslicher Behandlung, davon 232 auf Intensivstationen.
Die aktuelle "effektive Reproduktionszahl" ist - berechnet auf 13 Tage - in Österreich mittlerweile auf 0,68 gesunken ist. "Ein Angesteckter steckt damit im Durchschnitt aktuell lediglich 0,68 andere an. Vor wenigen Wochen ist dieser Wert sogar bei 3 gelegen", freute sich Gesundheitsminister Rudolfs Anschober (Grüne).
Ab Montag, 27. April, gelten in Wien wieder die bekannten Kurzparkzonen, teilte Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) mit. Durch die ersten Lockerungen der Bundesregierung habe der Verkehr zuletzt wieder zugenommen. Deshalb werde man die Kurzparkzonen wieder einführen. Hebein kündigte außerdem den weiteren Ausbau der temporären Begegnungszonen an.
Auch in anderen Ländern gibt es Auflockerungen
Auflockerungen der Maßnahmen wie in Österreich gab es auch in anderen Ländern. Dänemark etwa ging noch einen Schritt weiter. Nach einmonatiger Schließung wegen der Corona-Pandemie haben dort am Mittwoch die ersten Schulen und Kindergärten wieder geöffnet. Allerdings nahmen nur rund die Hälfte der Volksschulen des Landes und 35 Prozent der Einrichtungen in der Hauptstadt Kopenhagen den Unterricht wieder auf. Die übrigen hatten um mehr Zeit gebeten, um sich auf neue Hygiene-Regeln einzustellen. Bis Montag sollen alle Volksschulen des Landes wieder öffnen. Oberschüler und Gymnasiasten werden weiter digital unterrichtet.
Dänemark ist das erste Land in Europa, das seine Volksschulen und Kindergärten wieder öffnet. Vorgeschrieben ist ein Mindestabstand von zwei Metern zwischen den Bänken, in die Pause dürfen die Schüler nur in kleinen Gruppen zusammen sein. Die Wiederaufnahme ist allerdings nicht unumstritten: Eine Eltern-Petition dagegen sammelte bis Dienstag 18.000 Unterschriften.
Ganz anders hingegen die Zahlen in den USA, wo die Pandemie am schnellsten voranschreitet. Innerhalb von 24 Stunden starben mehr als 2.200 Menschen mit oder an den Folgen einer Coronavirus-Infektion, das ist weltweit eine Rekordzahl. Laut einer Zählung der Johns-Hopkins-Universität starben seit dem Vortag 2.228 Menschen, die Gesamtzahl der US-Todesopfer stieg damit auf mehr als 26.000.
Mitten in der Coronavirus-Pandemie sorgte US-Präsident Donald Trump für Schlagzeilen, indem er die Beitragszahlungen für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf Eis legte. Er habe die Regierung angewiesen, die Zahlungen zu stoppen, während überprüft werde, welche Rolle die WHO bei der "schlechten Handhabung und Vertuschung der Ausbreitung des Coronavirus" gespielt habe, sagte Trump. Durch das Missmanagement der WHO und deren Vertrauen auf die Angaben aus China habe sich die Epidemie dramatisch verschlimmert und rund um die Welt verbreitet, sagte Trump bei der Pressekonferenz im Rosengarten des Weißen Hauses.