Weitere Testergebnisse am Abend

Jetzt schon 29 Corona-Fälle in St. Wolfgang

25.07.2020

Gemeinde ersucht Gäste und Bewohner, Samstagabend möglichst zu Hause zu verbringen.

Zur Vollversion des Artikels
© Symbolbild (Getty Images)
Zur Vollversion des Artikels
St. Wolfgang. Die Zahl der Infizierten im Coronavirus-Cluster in St. Wolfgang im Salzkammergut (Bezirk Gmunden) hat sich Samstagmittag auf 29 erhöht. Erste Ergebnisse der heute durchgeführten Tests werden gegen 19.00 Uhr erwartet. Zugleich hat die Gemeinde auf ihrer Homepage Bewohner, Gäste und Tourismusmitarbeiter ersucht, heute Abend möglichst zu Hause beziehungsweise in den Unterkünften zu bleiben.
 
"Das ist keine behördliche Anordnung, sondern eine Empfehlung des Landeskrisenstabs, bis die Testergebnisse vorliegen", sagte Hans Wieser von der Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft zur APA. Das Ersuchen gelte auch nur für den Samstag und sei eine reine Vorsichtsmaßnahme. In der Information werden alle Betroffenen um Verständnis für den Schritt ersucht und gebeten, die bekannten Schutzmaßnahmen genau einzuhalten.
 
Wie der Krisenstab des Landes der APA mitteilte, stehen die umfangreichen ersten Testreihen kurz vor dem Abschluss. Am Samstag waren demnach Tests von bis zu 150 Tourismusmitarbeitern vorgesehen. Erste Ergebnisse sollten gegen 19.00 Uhr, die restlichen im Laufe des Sonntags vorliegen. Parallel dazu konnten sich am Samstag zwischen 12.00 und 15.00 Uhr Gäste ohne Voranmeldung bei einer Drive-in-Station bei der Rot-Kreuz-Dienststelle auf Kosten des Landes testen lassen. Hier werden die Ergebnisse morgen, Sonntag, erwartet. "Es dürften sich schon einige Urlauber eingefunden haben", sagte Wieser. Zusätzlich dürfte es etliche Anfragen von Einheimischen geben.
 
Bei der jüngsten bekannt gewordenen Infektion handelt es sich um eine Kontaktperson eines bereits infizierten Praktikanten. Ein erkrankter Kabinettsmitarbeiter des Außenministeriums, der am Freitag positiv auf SARS-CoV2 getestet worden war und sich vergangenes Wochenende privat am Wolfgangsee aufgehalten hatte, wird laut Krisenstab übrigens nicht zum jüngsten Ausbruch gezählt. Es sei unklar, wo sich der Mann angesteckt hat.
 
Unterdessen berichtete Tourismus-Chef Wieser von ersten Stornierungen von Gästen. Eine konkrete Zahl konnte er auf APA-Anfrage nicht nennen, es sei aber nicht dramatisch. "Wir haben aber sehr viele Rückfragen, wo sich Gäste über die aktuelle Situation informieren wollen. Und es gibt absurderweise Gäste, die sich melden, weil sie jetzt eine Möglichkeit sehen, ein freies Zimmer zu bekommen." Ob der jüngste Ausbruch an Infektionen zu einem Imageschaden für die Region führe, könne er nicht beurteilen.
 
Die Behörden seien sich mittlerweile sicher, dass die Ansteckungen nicht in den betroffenen Betrieben, sondern in der Freizeit stattgefunden haben. "Die infizierten Praktikanten waren auf unterschiedliche Quartiere verteilt untergebracht und wohnten vielfach in Doppel- und Dreibettzimmern", sagte Wieser. In ihrer Freizeit sei es immer wieder zu Treffen der Gruppen gekommen - in Lokalen, nach der Sperrstunde offenbar aber oft auch im privaten Bereich.
 
Ob es wegen der aktuellen Situation in St. Wolfgang zu Einschränken bei der Sperrstunde kommen wird, stand zunächst nicht fest. Hier wurde vom Land eine Entscheidung für den Nachmittag angekündigt.
Zur Vollversion des Artikels