Mit New York als Vorbild will der Bundeskanzler die 4. Welle durch Impfen verhindern.
USA. Er sei sehr froh, dass auch in New York „die Situation ähnlich wie bei uns mit niedrigen Infektionszahlen und hohen Impfquoten sehr gut“ sei, sagt Sebastian Kurz ÖSTERREICH beim Lokalaugenschein in Manhattan. Der Bundeskanzler ist – wie berichtet – am Sonntag in New York gelandet, um dort Gespräche mit UNO-Generalsekretär Guterres und anderen Politikern über den Kampf gegen die Pandemie und deren Folgen zu reden.
Die Pandemie „ist nicht vorbei, aber wir haben mit den Impfungen den Gamechanger. Jeder, der sich impfen lässt, ist geschützt. Wer sich nicht impfen lässt, wird sich früher oder später anstecken. Wenn nicht im Sommer, dann im Herbst oder Winter.“
Neue Einschränkungen lehnt der Türkise derzeit ab. Das Modell New York ist ihm hier Vorbild. Kurz verrät ÖSTERREICH auch, dass er ein paar Tage vor seinem Abflug nach New York seine zweite AstraZeneca- Impfung erhalten habe, und appelliert, dass „alle auch wirklich ihren zweiten Impftermin wahrnehmen sollen, weil man dann erst vollständig geschützt ist.“
Kanzler sieht Impfung als "Gamechanger"
In New York – heute traf er in der UNO, wo nach wie vor sehr harte Corona-Beschränkungen gelten, den UN-General – muss man zwei Wochen nach der zweiten Impfung keine Masken mehr tragen. Für alle anderen gilt die Maskenpflicht in der Theorie.
Im Lokal eines Österreichers, im Schilling, ist die Maskenpflicht gefallen. Etwas, das Kurz auch für Österreich anstrebt. Auch die Nachtclubs haben in Manhattan wieder geöffnet. „Unser Ziel muss die Normalität sein. Es war nötig, Einschränkungen zu machen, aber jetzt, wo sich jeder impfen lassen kann, ist es das nicht mehr.“ In New York ist die Impfquote freilich höher als in Wien. 60 Prozent sind bereits vollständig geimpft. Der freie Markt regelt hier nun die Pandemie. In den noblen Wohnhäusern an der Park Avenue steht vor so gut wie jedem Haus „Masken verpflichtend“.
Geschäfte und Restaurants können sich entscheiden, ob sie eine Maskenpflicht erlassen oder nicht. In einigen Lokalen tragen Kellner den Mundnasenschutz, in anderen tragen sie manche, andere nicht. In Geschäften sieht man ein ähnliches Bild. Kurz sagt, „es kann auch bei uns jeder, der will, weiter Maske tragen“, er will es nicht mehr regulieren.
Aber, und das machte ihm auch Guterres klar, die Pandemie steige in Teilen der Welt – speziell in Europa – wieder an.
Kanzler glaubt, Spitäler sind nicht gefährdet
„Die Infektionen werden auch bei uns, ähnlich wie in den Niederlanden, Spanien oder Großbritannien, wieder in die Höhe gehen. Wir haben gesehen, dass die Pandemie in Wellen verläuft. Die vierte Welle wird kommen.“ Aber Kurz glaubt derzeit, dass diese nicht mehr die Spitäler gefährden werde. Das wird von der Impfquote abhängen.
Daher appelliert Kurz immer wieder: „Lassen Sie sich impfen“ und will ein „niederschwelliges Angebot für alle“.
Isabelle Daniel, New York