Beschwerden steigen um mehr als ein Drittel
Masken-Streit: Immer mehr 'oben ohne'
14.05.2022Immer mehr Menschen „vergessen“ auf die aktuell geltenden Corona-Regeln.
Wien. Samstagvormittag, Straßenbahn-Linie 2 in der Wiener Josefstadt: Eine beträchtliche Anzahl der Fahrgäste trägt trotz Pflicht keine FFP2-Maske. Unsere Reporter schwärmen weiter aus und erleben auch im Shoppingcenter (Lugner City), in der U-Bahn (U6) und in einigen Lebensmittelgeschäften das gleiche Bild.
Am Wiener Hauptbahnhof scheinen die Maskenträger in der Unterzahl zu sein. Aus der ÖBB-Pressestelle heißt es dazu: „Österreichweit sind über 800 Zugbegleiter und 500 Security-Mitarbeiter mit der Kontrolle der Maskentragepflicht betraut.“ Und weiter: „Das aggressive Verhalten einzelner Reisenden und Übergriffe auf unsere Mitarbeiter haben zugenommen.“ Die Wiener Linien führen eine Statistik: „Es gibt einen Anstieg der Ermahnungen um mehr als ein Drittel.“
»Wir müssen verstärkt Kunden darauf hinweisen«
Vergessen. In den Zentralen der großen Handelsketten wird das „Vergessen“ der Masken ebenso beobachtet. „Unsere Mitarbeiter müssen verstärkt Kunden darauf hinweisen“, sagt ein Rewe-Sprecher. Bei Spar heißt es: „Aber sie setzen die Masken sofort auf, wenn man sie erinnert.“
Die Zahl der Maskenmuffel steigt rasant, seit in den meisten Geschäften keine FFP2-Pflicht mehr herrscht. Den Effekt verstärken wohl auch die sinkenden Infektionszahlen.
Allerdings: In Geschäften des täglichen Bedarfs (Supermärkten, Drogerien, Apotheken etc.) gilt bis mindestens 8. Juli die strenge Pflicht. Die betroffenen 130.000 Mitarbeiter kämpfen nun gegen die Maske im Shop. Die Regelung ist bei uns europaweit einzigartig (Grafik). Rainer Will vom Handelsverband zu ÖSTERREICH: „Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten in Erwägung ziehen, um die Menschen von der Maske zu befreien.“