Mündliche Matura fällt heuer aus
07.04.2020
Noten aus dem Abschlussjahr im Maturazeugnis - Schriftliche Matura mit längerer Arbeitszeit ab 25. Mai.
Wien. Die mündliche Matura soll laut einem Bericht der "Salzburger Nachrichten" (Online) heuer entfallen. Stattdessen sollen in jenen Fächern, in denen die Maturanten antreten wollten, die Noten des Abschlussjahrs im Maturazeugnis stehen, heißt es in dem Bericht allerdings ohne Quellenangabe. Wie nun auch "Kleine Zeitung" berichtet, ist die Entscheidung bereits gefallen und die mündliche Matura fällt heuer ganz aus. Im Bildungsministerium verwies man Dienstagabend auf APA-Anfrage auf eine Pressekonferenz am Mittwoch.
Die schriftliche Matura soll dagegen nach Angaben der "Zeit im Bild" nach dreiwöchiger Vorbereitungszeit für die Maturanten an den Schulen ab 25. Mai stattfinden. Die Schüler sollen laut "SN" für die Bearbeitung mehr Zeit bekommen, damit zwischendurch gelüftet werden kann. Wer erst im Herbst maturieren möchte, kann dies außerdem ohne Entfall einer Antrittsmöglichkeit.
Bei den Berufsschülern sollen zunächst nur der theoretische Teil der Lehrabschlussprüfung abgenommen werden. Der praktische Teil findet dann erst im Spätsommer statt.
Frankreich und Großbritannien strichen Zentralmatura
Frankreich und Großbritannien haben ihre traditionsreichen schriftlichen Abschlussprüfungen aufgrund der Corona-Pandemie gestrichen. Die mit der österreichischen Zentralmatura vergleichbaren "A-Levels" bzw. das "Bac" werden auf Basis bisheriger schulischer Leistungen vergeben.
Das französische "Bac" (Baccalaureat) hätte Mitte Juni stattfinden sollen. Stattdessen werden die bisherigen Leistungen des Schuljahrs sowie die bereits in der vorletzten Klasse abgehaltenen Maturateile im Fach Französisch für die Beurteilung herangezogen. Wer aus diesem Grund eine negative Note erhält, kann im September antreten.
Die A-Level-Prüfungen in Großbritannien hätten Mitte Mai beginnen sollen. An ihre Stelle sollen "faire, objektive und sorgfältig überlegte" Einschätzungen der Schulen treten. Diese Bewertungen sollen widerspiegeln, "welche Noten die Schüler am wahrscheinlichsten erhalten hätten, wenn sie die Prüfungen abgelegt hätten".
Noch nicht klar ist das weitere Vorgehen in Italien: Öffnen die Schulen bis zum 18. Mai wieder, soll die für 17. Juni angesetzte Italienisch-Zentralmatura wie geplant abgehalten werden. Diese Prüfung ist die einzige, die auf gesamtstaatlicher Ebene zeitgleich stattfindet. Die vom jeweiligen Schultyp abhängigen weiteren Prüfungen würden dann nur von internen Kommissionen organisiert, die sonst vorgesehenen externen Mitglieder gestrichen.
Öffnen die Schulen bis zum 18. Mai dagegen nicht, soll die Maturaprüfung nur mündlich stattfinden - möglicherweise online. Diese soll mindestens eine Stunde lang dauern und nur die wichtigsten Fächer betreffen.
Nach wie vor auf eine reguläre Abhaltung der Abiturprüfungen setzt Deutschland, wo die Reifeprüfungen allerdings von den einzelnen Bundesländern organisiert werden. In manchen Ländern haben die Klausuren in den vergangenen Wochen bereits stattgefunden, in anderen stehen sie nach den Osterferien auf dem Programm. Bayern und Baden-Württemberg wollen zeitgleich mit Österreich in der Woche ab 18. Mai prüfen. Wieder andere Länder wie Bremen und Sachsen-Anhalt stellen Schülern zwei mögliche Termine zur Auswahl.