AstraZeneca arbeite ''unermüdlich'' an einer Beschleunigung der Lieferungen. Bis Mitte des Jahres sollen demnach nur 100 Millionen Dosen an die EU ausgeliefert werden.
London. Das britisch-schwedische Pharmaunternehmen AstraZeneca hat erneute Kürzungen bei geplanten Corona-Impfstofflieferungen in die EU mit Produktionsproblemen und Exportbeschränkungen begründet. Das Unternehmen zeigte sich am Samstag "enttäuscht", die geplanten Impfstofflieferungen in die EU erneut kürzen zu müssen. AstraZeneca arbeite "unermüdlich" an einer Beschleunigung der Lieferungen. Bis Mitte des Jahres sollen demnach nur 100 Millionen Dosen an die EU ausgeliefert werden.
Wegen Produktionsschwierigkeiten an Standorten in der EU hatte AstraZeneca angekündigt, Corona-Impfstoffe aus Produktionsstandorten außerhalb der EU in die EU-Staaten zu exportieren. Aufgrund von Exportbeschränkungen von Ländern mit anderen Produktionsstandorten würden die Lieferungen im ersten Quartal nun aber reduziert, hieß es in der Erklärung. "Wahrscheinlich" seien auch die geplanten Lieferungen für das zweite Quartal betroffen. "Trotz der Herausforderungen" plane das Unternehmen, in der ersten Jahreshälfte hundert Millionen Impfstoffdosen an die EU auszuliefern, darunter 30 Millionen während des ersten Quartals bis Ende März.
EU hat bei AstraZeneca bis zu 400 Millionen Dosen bestellt
Die EU hat bei AstraZeneca bis zu 400 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs bestellt. Bereits zu Jahresbeginn hatte es zwischen Brüssel und dem Unternehmen Streit um das Tempo der Impfstoff-Lieferungen gegeben. Das Unternehmen hatte damals bekanntgegeben, wegen Problemen in einem Werk in Belgien im ersten Quartal deutlich weniger Impfstoff liefern zu können als vorgesehen. Die EU reagierte verärgert, weil AstraZeneca Großbritannien und andere Nicht-EU-Länder offenbar weiterhin mit ungekürzten Mengen belieferte. Später sagte das Unternehmen dann aber zu, der EU doch mehr Dosen zu liefern.
Die EU-Kommission teilte am Samstag mit, sie habe die Lieferprobleme von AstraZeneca zur Kenntnis genommen. Die Gespräche mit dem Unternehmen dauerten an. "Wir bestehen darauf, dass das Unternehmen alles tut, um seine Verpflichtungen einzuhalten."
Zuletzt hatte es mehrere Rückschläge für den AstraZeneca-Impfstoff gegeben: Wegen Berichten über schwere Fälle von Blutgerinnseln, darunter auch Fälle in Österreich, setzten mehrere europäische Länder in dieser Woche ihre Impfungen mit dem Vakzin aus. Österreich ist nicht darunter. Bisher ist aber nicht geklärt, ob ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Impfung und den Blutgerinnseln besteht.