Der Impfstoff weist eine höhere Wirksamkeit auf als bisher ermittelt.
Der von der Universität Oxford und dem britisch-schwedischen Pharmakonzern AstraZeneca entwickelte Covid-19-Impfstoff weist einer neuen Studie zufolge eine höhere Wirksamkeit auf als bisher ermittelt und führt nicht zu einem höheren Thrombose-Risiko. Das Unternehmen stellte am Montag die in den USA, Chile und Peru ermittelten Studienergebnisse vor. In den USA ist der Impfstoff von AstraZeneca bisher nicht zugelassen, den dafür nötigen Prozess will AstraZeneca nun starten.
In mehreren europäischen Ländern waren die Impfungen mit AstraZeneca zwischenzeitlich nach Berichten über Blutgerinnsel bei Patienten gestoppt worden, inzwischen wurden sie aber fast überall wieder aufgenommen. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA wie auch Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprachen sich für ein Festhalten an dem Impfstoff aus. In Österreich hatte es keinen Impfstopp mit dem Vakzin gegeben.
Hundertprozentige Wirkung
Aus der neuen Studie geht hervor, dass der Covid-19-Impfstoff eine hundertprozentige Wirkung gegen schwere Krankheitsverläufe aufweist, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen. Die Gesamtwirksamkeit gegen das Virus liegt demnach bei 79 Prozent. Berichte über einen schwächeren Schutz vor Ansteckungen hatten den Impfstoff lange begleitet. Zudem wurde er erst Anfang des Monats in Österreich auch für über 65-Jährige freigegeben, nachdem zunächst nicht ausreichend Daten zu dieser Altersgruppe vorgelegen waren.
An der Erhebung in den drei Ländern nahmen insgesamt mehr als 32.000 Menschen teil. Das AstraZeneca-Mittel ist ein sogenannter Vektorimpfstoff, der auf Erkältungsviren von Affen basiert. Er kann bei normalen Kühlschrank-Temperaturen gelagert und transportiert werden, während die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer sowie Moderna tiefgekühlt gelagert werden müssen.
Thrombosen
Berichte über Thrombosen in Zusammenhang mit der AstraZeneca-Impfung ließen das Vertrauen in die Sicherheit des Impfstoffs von AstraZeneca in Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien laut einer Umfrage in einzelnen Ländern zuletzt weiter sinken. Rund 55 Prozent der Deutschen halten das Vakzin für unsicher, weniger als ein Drittel für sicher, heißt es in der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov. In Frankreich bezeichneten 61 Prozent der Befragten den Impfstoff als unsicher. Eine Mehrheit der Briten sieht das von der Universität Oxford mitentwickelte Mittel dagegen weiterhin als sicher an.
Bereits Ende Februar hätten die Europäer dem Impfstoff zögerlicher gegenübergestanden als denen von BioNTech/Pfizer und Moderna. Der Stopp der Impfungen mit dem Vakzin des schwedisch-britischen Herstellers wegen Bedenken über Blutgerinnsel habe die öffentliche Wahrnehmung über die Sicherheit weiter beschädigt, hieß es von YouGov.